Musik verbindet, auch über nationale Grenzen hinweg. Das zeigt besonders der rege Austausch zwischen deutschen und italienischen Musikern im 18. und 19. Jahrhundert. Für seine Forschung zu diesem kreativen Austausch erhält der Musikwissenschaftler Luca Aversano den Ladislao Mittner-Preis. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) verleiht die Auszeichnung jedes Jahr an italienische Wissenschaftler, die mindestens ein herausragendes Werk mit Bezug zu Deutschland veröffentlicht haben. Die Ehrung findet am 4. Dezember in Rom statt.
Der Preisträger kann einen Monat lang in Deutschland forschen und erhält 5.000 Euro. Luca Aversano, der an der Universität Roma Tre in Rom lehrt, hat bereits eine intensive Beziehung zu Deutschland: Er studierte in Italien Violine, Literaturwissenschaft und Philosophie, promovierte im Fach Musikwissenschaft aber an der Universität zu Köln. Die Jury des Mittner-Preises lobte seine internationale Orientierung. Der stellvertretende DAAD-Generalsekretär Ulrich Grothus, der den Preis überreichen wird, betonte zudem, dass insbesondere in Krisenzeiten mehr denn je kundige Mittler zwischen den nationalen Kulturen gebraucht werden.
Der Ladislao Mittner-Preis wird seit 2002 jährlich in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften verliehen: In diesem Jahr in den Musikwissenschaften, 2011 in der Pädagogik und 2010 im Fach Germanistik. Die Auszeichnung ist nach dem italienischen Germanisten Ladislao Mittner (1902-1975) benannt. Er wuchs zweisprachig auf, schrieb das italienische Standardwerk zur Geschichte der Deutschen Literatur und gilt als Begründer der modernen Germanistik in Italien.
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Judith Krebs
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