StartseiteLänderEuropaNiederlandeEU-Projekt ESTABLISH: Neue Lehransätze für den naturwissenschaftlichen Unterricht

EU-Projekt ESTABLISH: Neue Lehransätze für den naturwissenschaftlichen Unterricht

Studien haben gezeigt, dass im letzten Jahrzehnt in Europa der Anteil der Studierenden naturwissenschaftlicher und technischer Fächer insbesondere in den physikalischen Wissenschaften zurückgegangen ist. Doch das EU-finanzierte Projekt ESTABLISH hat sich vorgenommen, diesen Zustand in Zusammenarbeit mit elf europäischen Ländern zu ändern.

Das mit 3,8 Mio. EUR ausgestattete Projekt ESTABLISH ("European Science and Technology in Action Building Links with Industry, Schools and Home") will authentische Lernumgebungen für Schülerinnen und Schüler naturwissenschaftlicher Fächer zwischen 12 und 18 Jahren schaffen.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft (Hochschulen und Industrie), politische Entscheidungsträger, Elternvereinigungen, Forscher und Lehrer naturwissenschaftlicher Fächer wurden zusammengebracht, um eine Veränderung im Klassenzimmer zu bewirken. Dies soll durch die Entwicklung und Durchführung von innovativen Einheiten für den forschungsorientierten Unterricht in den Naturwissenschaften (Inquiry-Based Science Education, IBSE) und Lehrerweiterbildungsprogramme erfolgen, die individuell auf die Anforderungen jedes europäischen Landes zugeschnitten sind.

Das Projekt wird von der City University in Dublin, Irland, geleitet und von Dr. Eilish McLoughlin koordiniert. Das langfristige Ziel ist es, das Interesse an wissenschaftlichen Themen in der Schule zu erhöhen, mehr Schülerinnen und Schüler zu einen naturwissenschaftlichen oder technischen Studium zu bewegen und auch die Anzahl der Absolventen zu erhöhen, die später in Wissenschaft und Technik arbeiten sollen.

"Dieses Projekt wird durch authentische wissenschaftliche Erfahrungen, die außerhalb des Klassenzimmers gewonnen wurden, gespeist, weshalb die Beteiligung der Industrie an dieser Initiative eine Schlüsselrolle spielt", betont Dr. McLoughlin.

Es wurden bereits einige Themen aus dem wissenschaftlichen Curriculum ausgewählt. Die Konsultation mit lokalen Partnern in den elf teilnehmenden Ländern (Deutschland, Estland, Irland, Italien, Malta, Niederlande, Polen, Schweden, Slowakei, Tschechische Republik und Zypern) hat die Entwicklung von neuem Lehrmaterial und Ressourcen unterstützt. Die Projektmanagerin Dr. Sarah Brady betont: "Dieses Projekt hat dem ESTABLISH-Team eine enge Zusammenarbeit mit Lehrern ermöglicht, um deren Bedürfnisse, Erwartungen und Anforderungen in Bezug auf den forschungsorientierten Unterricht in den Naturwissenschaften zu verstehen und einen Verbindungsweg zwischen der Wissenschaft, wie sie in der Schule gelehrt wird, und der Wissenschaft, wie sie in der Industrie ausgeführt wird, zu schaffen."

ESTABLISH hat auch mehrere Weiterbildungsprogramme entwickelt, um Lehrerinnen und Lehrern dabei zu helfen, das neue Material anzunehmen und an ihre eigenen Lehrprogramme anzupassen. "Dies war eine Herausforderung, da es in Europa so viele Varianten in der Lehrerausbildung gibt. Doch wir konnten gewisse Rahmen und Kriterien ausfindig machen, um die Lehrerausbildung zu unterstützen - sowohl in der Erstausbildung als auch im Beruf ", erläutert Professorin Christina Ottander von der Universität Umea, die die Entwicklung von Lehrerweiterbildungsprogrammen für die im Dienst stehende Lehrerschaft leitet.

Die Ressourcen und Lehrerweiterbildungsprogramme, die in Europa erfolgreich durchgeführt wurden, konzentrierten sich auf die Entwicklung authentischer naturwissenschaftlicher Experimente. Das Projekt hofft, zum Lernen anzuregen und die angeborene Motivation der Schülerinnen und Schüler zu fördern sowie berufliche Möglichkeiten in Wissenschaft und Technologie zu eröffnen.

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Irland Niederlande Deutschland Estland Italien Malta Zypern Tschechische Republik Slowakei Polen Schweden Themen: Bildung und Hochschulen Berufs- und Weiterbildung Physik. u. chem. Techn.

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