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Europas Hochfeld-Magnetlabore gehen noch stärkere Bindung ein

Am 27. November schließen sich die drei größten europäischen Hochfeld-Magnetlabore aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden in Brüssel zu einer jursitischen Einheit zusammen.

Nach Jahren der erfolgreichen und immer engeren wissenschaftlichen Zusammenarbeit bilden die drei großen europäischen Hochfeld-Magnetlabore aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden unter dem Namen European Magnetic Field Laboratory (EMFL) nun auch juristisch eine Einheit (als Association Internationale Sans But Lucratif, AISBL). Mit derzeit vier Standorten in Dresden, Toulouse, Grenoble und Nijmegen ermöglicht das EMFL Forschung auf Weltklasse-Niveau.

Das EMFL vereint die europaweit größten und modernsten Magnetfeldlabore, welche zugleich auch die stärksten derzeit möglichen Magnetfelder zur Verfügung stellen. Mit Hilfe solcher Felder verbessert das EMFL das Verständnis von Materialien und fördert neue Entwicklungen in Wissenschaft und Technik. Die Magnetfelder wirken dabei wie eine Lupe, die das Verhalten von Elektronen in Materialien sichtbar macht. Damit sind sie ein leistungsfähiges Werkzeug für Untersuchungen im Bereich der Festkörperphysik. Es ist somit auch keine Überraschung, dass viele Nobelpreise für Forschung vergeben wurden, bei denen Magnetfelder eine wesentliche Rolle gespielt haben.

Die Gründungsorganisationen des EMFL sind das französische CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique), das deutsche HZDR (Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf) und die RU und das FOM aus den Niederlanden (Radboud Universität Nijmegen und Foundation for Fundamental Research on Matter, einer Stiftung für Materie-Grundlagenforschung). In den letzten fünf Jahren wurden 1.350 wissenschaftliche Projekte in den EMFL-Einrichtungen durchgeführt. Dies führte zu mehr als 1000 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften seit 2009. Davon wurden 30 Arbeiten in Zeitschriften mit sehr hohem Impact-Faktor wie Nature oder Science veröffentlicht.

„Mit Labors in Dresden, Grenoble, Toulouse und Nijmegen setzen wir die europäische Idee von Kooperation und gemeinsamer Entwicklung wirklich um. Wir bieten eine einzigartige und flexible Forschungsinfrastruktur, die sowohl internen wie auch externen Nutzern zur Verfügung steht“, sagt der EMFL-Koordinator Jan Kees Maan. So spezialisiert sich beispielsweise das Hochfeld-Magnetlabor Dresden ebenso wie das LNCMI Toulouse (Laboratoire National des Champs Magnétiques Intenses) auf gepulste Magnetfelder bis zu 100 Tesla Feldstärke. Für höchste statische Felder können hingegen die Anlagen am LNCMI Grenoble und am High Field Magnet Laboratory in Nijmegen genutzt werden. Die Labors stellen auch eine exzellente Infrastruktur für Experimente mit sehr niedrigen Temperaturen zur Verfügung und ermöglichen die Kombination kurzer Laserpulse mit den Magnetfeldern. „Auf diese Weise bieten wir viele verschiedene Forschungsmöglichkeiten für unterschiedliche wissenschaftliche Projekte unserer Mitglieder“, erklärt der EMFL-Koordinator.

Durch die rechtliche Verankerung als Organisation ist es künftig auch möglich, dass weitere europäische Partner, die Interesse an der Forschung in höchsten Magnetfeldern haben, dem EMFL beitreten. Bereits jetzt forschen viele EMFL-Nutzer gleich an mehreren Standorten. „Wir führen schon Verhandlungen mit potenziellen neuen EMFL Mitglieder“, sagt Jan Kees Maan.

Quelle: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Frankreich Niederlande Themen: Infrastruktur Physik. u. chem. Techn. Grundlagenforschung

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