Das Projekt FooDS (Food and Delivery Solutions) fokussiert die Versorgungsproblematik älterer und immobiler Menschen und verfolgt hierbei drei Zielstellungen. Erstens die Entwicklung von angereicherten Lebensmittelerzeugnissen und ausgewogenen Menüs unter Berücksichtigung möglicher Kau- und Schluckbeschwerden. Die zweite Zielstellung beschreibt die Optimierung von Bestell- und Liefersystemen für eine wirtschaftliche Heimbelieferung von Einzelpersonen und Gruppen. Drittens steht die Ausweitung von Nahversorgungszentren, die vor allem in ländlichen und strukturell benachteiligten Regionen die Bewohner mit Gütern und Dienstleistungen versorgen, auf der Agenda.
Die aus dem Projekt hervorgehenden Ergebnisse sollen Pflegeeinrichtungen, Lebensmittelproduzenten sowie Transport- und Cateringunternehmen neue Möglichkeiten eröffnen. Besonders hervorzuheben ist laut Özlem Güler-Uşak, Projektmanagerin von FooDS an der Hochschule Niederrhein, der direkte Alltagsbezug und die Zukunftsrelevanz der behandelten Themen: „Lange Zeit konnten Wissenschaft und Praxis den demografischen Wandel als eine künftige Prognose betrachten. Heute sind wir an einem Punkt angekommen, wo Lösungen nicht mehr aufgeschoben werden können. Sowohl die Industrie als auch der Handel werden auf die veränderten Konsumstrukturen reagieren müssen.“
Im FooDS-Projekt werden nicht nur bestehende Möglichkeiten analysiert und optimiert, sondern auch völlig neue, bedarfsorientierte Produkte generiert. In Zusammenarbeit mit der Universität Maastricht entwickelt der Fachbereich Oecotrophologie angereicherte Nahrungsmittel, die durch die industriellen Partner produziert, und dank der grenzübergreifenden Zusammenarbeit, an verschiedenen Institutionen getestet werden.
Über soziologische Studien unterstützt die Hochschule des Weiteren die Verbreitung spezieller Versorgungspunkte, wo Menschen in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnungen eine umfassende Versorgung erhalten können. Auf diese Weise soll einerseits ermöglicht werden, dass man sich auch in strukturell benachteiligten Regionen (z.B. in ländlichen Gebieten) möglichst lange selbständig versorgen kann und andererseits auch einen zentralen Punkt für verschiedene Dienstleistungen sowie sozialen Austausch erhält.
„Wenn es um Menschen geht, sind Bedürfnisse mindestens genauso wichtig wie ein konkreter Bedarf. Deshalb stehen Aspekte wie Genuss, Lebensqualität und Kommunikation ebenso im Fokus wie die Ziele einer wirtschaftlichen Umsetzung und eines wissenschaftlichen Mehrwerts“, fasst Güler-Uşak zusammen.
Die Projektpartner auf deutscher Seite sind: DORV-Zentrum GmbH, GAMU GmbH, Gebr. Bertrams GmbH & Co. KG, Gemeinde Brüggen, Grafschafter Diakonie GmbH, IFF GmbH und Mühlhäuser GmbH. Die Partner aus den Niederlanden sind: Hutten Catering, Janssen Distribution, Munchhof groep, NV Industriebank LIOF, Universiteit Maastricht, Rendiz BV, Gemeende Peel Maas, Fresh Park Venlo.
Kontakt
Özlem Güler-Uşak
Projektmanagerin FooDS
an der Hochschule Niederrhein
E-Mail: oezlem.gueler-usak(at)hs-niederrhein.de