Anlässlich des Besuchs lädt die Universität Oldenburg in Kooperation mit dem An-Institut NEXT ENERGY 40 namhafte Expertinnen und Experten aus Deutschland und den Niederlanden zu einem Symposium ein. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Schlüsseltechnologien im länderübergreifenden Ausbau erneuerbarer Energien weiterentwickelt werden können. Gemeinsam soll ein deutsch-niederländisches Eckpunktepapier entstehen. Eröffnet wird das Symposium durch Präsidentin Al-Shamery und Ministerpräsident Weil. Im Anschluss wird sich Seine Majestät König Willem-Alexander in einer Ansprache an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wenden.
Prof. Dr. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck Institut für Kohlenforschung in Mülheim, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Mitglied des Hochschulrats der Universität Oldenburg, hält den Impulsvortrag. Es folgt eine Paneldiskussion mit deutschen und niederländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Das Königspaar wird sich im Anschluss bei einem Rundgang durch die NEXT ENERGY-Labore über ausgewählte Energiespeicherkonzepte informieren, die dort erforscht werden. Neben der Funktionsweise der Vanadium-Redox-Flow-Batterie wird Institutsleiter Agert dem Königspaar auch die Lithium-Ionen- und die Brennstoffzellen-Technologie erläutern. Sie gelten in Verbindung mit Photovoltaik-Speichersystemen als wesentliche Bestandteile künftiger Gebäude-Energiemanagementsysteme. Zudem ist die Besichtigung von Deutschlands erster Batteriewechselstation für Elektrofahrzeuge geplant, die sich ebenfalls auf dem Gelände des Instituts befindet.
Die Universität Oldenburg gehörte vor mehr als 30 Jahren zu den ersten europäischen Hochschulen, die sich die Erforschung erneuerbarer Energien zur zentralen Zukunftsaufgabe machten. Daraus hat sich ein Energieforschungsstandort im Nordwesten Deutschlands entwickelt, der neben der Universität weitere Forschungsinstitute und Unternehmen umfasst, die moderne, effiziente und klimafreundliche Energiesysteme entwickeln. Gemeinsam mit ihren beiden An-Instituten NEXT ENERGY und OFFIS sowie mit ForWind bildet die Universität Oldenburg den Forschungsverbund ENERiO – Energy Research in Oldenburg.
Auch in der Lehre spielen die erneuerbaren Energien eine gewichtige Rolle: Bereits 1987 wurde das internationale Postgraduate Programme Renewable Energy (PPRE) gegründet – weltweit eines der ersten Masterprogramme in diesem Themenfeld. Das Programm richtet sich an Ingenieure und naturwissenschaftliche Absolventen aus Industrieländern, insbesondere aber auch aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Bisher haben über 400 PPRE-Studierende aus 85 Ländern an der Universität Oldenburg ihren Abschluss erworben. Sie bilden ein weltweites Netzwerk und sind auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien in führenden Positionen in Forschung, Verwaltung, Entwicklungszusammenarbeit, Politik und Industrie tätig. Darüber hinaus bietet die Universität Oldenburg in der Informatik, der Physik und der Ökonomie zahlreiche Lehrveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Energie an und sorgt damit für ein vielfältiges Studienumfeld.
NEXT ENERGY wurde 2008 unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins „EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie e.V.“ gegründet. Dieser wurde ein Jahr zuvor von der Oldenburger EWE AG, der Universität Oldenburg und dem Land Niedersachsen mit dem Ziel ins Leben gerufen, die technischen Veränderungen auf dem Weg zu einer klimafreundlichen, wirtschaftlichen und sicheren Energieversorgung aktiv mitzugestalten. Mit Fokus auf die Bereiche Photovoltaik, Brennstoffzellen und Energiespeicher verfügt das Institut über Kompetenzen in drei Schlüsseltechnologien, die beim Wandel hin zur dezentralen Energieversorgung zunehmend von Bedeutung sind. Das bereichsübergreifende Forschungskonzept von NEXT ENERGY ermöglicht dabei die Betrachtung von Gebäude-Energiemanagement-Systemen mit einem ganzheitlichen Ansatz. In einem weiteren Forschungsschwerpunkt werden zudem strategische Fragestellungen zur technischen Ausgestaltung zukünftiger Stromversorgungssysteme bearbeitet. In dem 2009 eingeweihten Forschungszentrum auf dem naturwissenschaftlichen Campus der Universität Oldenburg sind heute rund 110 Mitarbeiter beschäftigt.