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Starthilfe für Bioenergie in Nordwest-Europa

Um die Abfallmengen auf europäischen Deponien zu reduzieren, hat das neue EU-finanzierte Projekt BioenNW zur Erzeugung von Bioenergie jetzt Forscher aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich zusammengebracht. BioenNW untersucht, inwieweit sich Reststoffe wie Stroh, Holz, Algen und Klärschlamm als künftige Energieträger zur Herstellung von Biotreibstoffen eignen, damit keine Nahrungsmittelpflanzen mehr verschwendet werden müssen.

BioenNW (Delivering Local Bioenergy to NW Europe) wird mit mehr als 4 Mio. EUR unter dem Programm INTERREG IVB North-West Europe des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) teilfinanziert. Das Programm investiert 355 Mio. EUR zum Schutz der Umwelt und für die ökonomische, soziale und territoriale Entwicklung in Nordwest-Europa. Ziel ist die Kofinanzierung von Projekten zur Maximierung der Diversität von Gebietsvorteilen in Nordwest-Europa, indem Lösungen im Rahmen einer transnationalen Zusammenarbeit entwickelt werden.

Das Projekt BioenNW vereint Projektpartner aus Regionen aller fünf beteiligten Staaten: den West Midlands im Vereinigten Königreich, Eindhoven in den Niederlanden, Ile-de-France in Frankreich, Nordrhein-Westfalen und Wallonien in Belgien. Dort wurden Bioenergie-Supportcenter gegründet, um Unternehmen, Kommunen und Behörden vor Ort über eine kostengünstige und effiziente Rohstoffanlieferung zu beraten. Diese Zentren sollen Demonstrationsanlagen für die Energiegewinnung aufbauen, die Praxis wissenschaftlich begleiten und eine Entscheidungsmatrix erstellen, um die beste lokale Bioenergielösung zu finden. Weiterhin sollen eine umfassende Dokumentenbibliothek sowie Ausbildungs- und Schulungsmaterial zur Verfügung gestellt werden. 

Das Projekt will vor Ort lokal erzeugte Bioenergie fördern und das Potenzial dieser alternativen Energieträger in Nordwest-Europa fördern, um die Energiesicherheit wesentlich zu erhöhen, Treibstoffemissionen zu senken und Arbeitsplätze zu schaffen. Zudem fördert das Projekt die Einführung einer dezentralisierten Wärme- und Stromerzeugung im kleineren Maßstab (mit einer Gesamtleistung von weniger als 10 MW), und zwar über die innovative Kombination von anaerober Vergärung (AD) und intermediater Pyrolyse. Diese Technologien ermöglichen die Nutzung einer Reihe meist schwer zu verarbeitender und bislang nicht kommerziell genutzter Ausgangsmaterialien für Biokraftstoffe sowohl in ländlicher als auch urbaner Umgebung.

BioenNW kombiniert in einem innovativen Ansatz anaerobe Vergärung und Pyrolyse. Ziel dessen ist, das Abfallaufkommen zu minimieren, indem verschiedenste Ausgangsmaterialien sinnvoll genutzt werden. Damit können Schwankungen in der Treibstoffversorgung ausgeglichen werden und die Verschwendung anderer Ausgangsmaterialien vermieden werden. Mit der Kombination zweier Umwandlungstechnologien ist der Weg frei für tragfähige operationelle, ökonomische und umweltschonende Synergien, um die Nutzung von Biomasse deutlich voranzutreiben. 

Das European Bioenergy Research Institute (EBRI) an der Aston University in Birmingham ist der Koordinator von BioenNW. Nach dem Projektstart am 28. März erklärte Professor Andreas Hornung vom EBRI: "Die Bioenergiegewinnung ist ein schnell expandierender Bereich, und regelmäßig werden neue Anlagen, innovative Anwendungen und Investitionsmöglichkeiten vorgestellt. BioenNW will die lokale Bioenergienutzung in die Realität umsetzen und damit belegen, dass Bioenergie eine wahre grüne und nachhaltige Energieform für Organisationen und Kommunen in Nordwest-Europa ist."

Weitere Informationen:

Universität Astonhttp://www.aston.ac.uk/

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Niederlande Frankreich Belgien EU Themen: Energie Physik. u. chem. Techn. Umwelt u. Nachhaltigkeit

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