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Bekanntmachung des BMBF zur Förderung von multidisziplinären transnationalen Forschungsprojekten zur personalisierten Medizin innerhalb des ERA-Netzes "ERA PerMed"

Stichtag: 05.03.2020 Programmausschreibungen

Richtlinie zur Förderung von multidisziplinären transnationalen Forschungsprojekten zur personalisierten Medizin – prä-/klinische Forschung, „Big Data“ und IKT, Implementierung und Anwenderperspektive innerhalb des ERA-Netzes „ERA PerMed“ vom 27. November 2019 (Bundesanzeiger vom 27.12.2019).

Personalisierte Medizin (PM) bedeutet einen Paradigmenwechsel: Von einem generalisierten Behandlungsansatz für eine Krankheit hin zu einer auf die einzigartigen Eigenschaften einer Person ausgerichteten Strategie zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten. So stellt PM die Patientin und den Patienten in den Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung, mit dem Ziel eines optimierten Managements der Krankheit und/oder einer Prädisposition dafür.

Ziel von ERA PerMed, ein ERA-Netz Cofund an dem 32 Partner aus 23 Ländern beteiligt sind, kofinanziert von der Europäischen Kommission, ist es, die nationalen Forschungs- und Förderstrategien aufeinander abzustimmen, Exzellenz zu fördern, die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, die Kooperation der europäischen Akteure im Bereich der PM zu verbessern sowie die Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Ländern zu unterstützen. Für die vorliegende dritte gemeinsame transnationale Bekanntmachung (Joint Transnational Call, JTC2020) wurde von den beteiligten Förderorganisationen aus Ägypten, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnalnd, Frankreich, Griechenland, Irland, Israel, Italien, Kanada, Kroatien, Lettland, Luxemburg, Norwegen, Panama, Polen, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, der Türkei und Ungarn ein gemeinsamer englischsprachiger Bekanntmachungstext herausgegeben.

Mit der dritten transnationalen Förderbekanntmachung (nicht durch die EU kofinanziert) sollen Forschungs- und Entwicklungsprojekte gefördert werden, die enge Verbindungen schaffen zwischen biomedizinischer Grundlagenforschung, klinischer Forschung, Physik und Medizintechnik, Bioinformatik und Biostatistik, Epidemiologie und sozio-ökonomischer Forschung. Zudem sollen die Integration von PM in die klinische Praxis sowie ethische, rechtliche und soziale Implikationen in den teilnehmenden Ländern und darüber hinaus erforscht werden. Dafür ist ein weites Spektrum multidisziplinärer Aktivitäten und verschiedener Akteure aus verschiedenen Bereichen erforderlich: Wissenschaft, Kliniken, Industrie, Entscheidungsträger, regulatorische bzw. Health-Technology-Assessment -Behörden und Patientinnen und Patienten bzw. Patientenorganisationen.

Das übergreifende Ziel ist es, die Behandlung und das Management von Krankheiten auf der Grundlage einer besseren und effizienteren Stratifizierung, verbesserter Diagnostik sowie maßgeschneiderter Behandlungsprotokolle und Präventionsstrategien zu verbessern. Geförderte Projekte sollten bereits in frühen Phasen der Entwicklung regulatorische Behörden sowie gegebenenfalls andere wichtige Akteure entlang der Wertschöpfungskette einbeziehen, um die Translation von der ersten Entdeckung bis hin zur Marktreife zu erleichtern.

Die gemeinsame transnationale Förderrichtlinie beinhaltet drei verschiedene Forschungsfelder mit jeweils zwei Modulen in den Forschungsfeldern 1 und 2 und vier Modulen im Forschungsfeld 3.

Forschungsfeld 1: Translation von der Grundlagenforschung in die klinische Forschung und darüber hinaus:

  • Modul 1A: Präklinische Forschung;
  • Modul 1B: Klinische Forschung.

Forschungsfeld 2: Integration von Big Data und Informations- und Kommunikations-Technologie (IKT)-Lösungen:

  • Modul 2A: Daten und IKT – Technologische Voraussetzungen;
  • Modul 2B: Daten und IKT – Hin zu einer Anwendung in der Gesundheitsversorgung.

Forschungsfeld 3: Forschung für eine verantwortungsvolle Implementierung in der Gesundheitsversorgung:

  • Modul 3A: Optimierung von Gesundheitssystemen;
  • Modul 3B: Ethische, rechtliche und soziale Aspekte;
  • Modul 3C: Stärkung der Mitwirkungsfähigkeit von Bürgerinnen und Bürgern;
  • Modul 3D: Schulungsstrategien.

Jedes Projekt muss mindestens eines der Module aus Forschungsfeld 3 sowie mindestens ein Modul aus Forschungsfeld 1 oder 2 abdecken. Förderfähig durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen dieser Förderrichtlinie sind nur die Module 1A, 2A, 2B und 3B.

Antragsberechtigt sind staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Jeder transnationale Verbund muss mindestens drei Partner beinhalten, die bei einer der beteiligten Förderorganisationen antragsberechtigt sind und die aus mindestens drei verschiedenen Ländern stammen. Die maximale Anzahl der Partner pro Verbund ist sechs. Innerhalb eines Verbundes dürfen sich maximal zwei Partner aus demselben Land beteiligen. Für das BMBF sowie für einige weitere Förderorganisationen ist diese Zahl auf einen Partner limitiert.

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den DLR Projektträger – Bereich Gesundheit beauftragt. Die gemeinsamen transnationalen Förderrichtlinien (JTC2020) werden vom ERA PerMed Joint Call Secretariat koordiniert, das vom DLR Projektträger geleitet wird. Es fungiert als zentrale Anlaufstelle für alle Projektkoordinatoren.

Das Förderverfahren ist mehrstufig angelegt. Zuerst wird ein zweistufiges internationales Begutachtungsverfahren durchgeführt, die deutschen Projektpartner der ausgewählten transnationalen Konsortien werden dann in einer dritten Stufe zum Einreichen förmlicher Förderanträge aufgefordert. In der ersten Verfahrensstufe sind dem ERA PerMed Joint Call Secretariat bis spätestens 5. März 2020, 17.00 Uhr MEZ zunächst Projektskizzen in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung - Bekanntmachungen Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ägypten Kanada Israel Türkei Belgien Dänemark Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Luxemburg Norwegen Polen Rumänien Schweden Slowenien Spanien Ungarn EU sonstige Länder Themen: Information u. Kommunikation Lebenswissenschaften

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