Das Berufsbildungssystem in Polen erfährt derzeit eine strukturelle und inhaltliche Veränderung. Ein umfassendes Reformprogramm im Bildungssektor, das 2016 eingeleitet wurde, zielt darauf ab, die Struktur des Berufsbildungssystems und die Lehrpläne an den Qualifikationsbedarf des Arbeitsmarktes anzupassen. Zu den zentralen Herausforderungen, denen sich die Berufsbildung in Polen stellen muss, gehören unter anderem wirtschaftliche Veränderungen, die Entwicklung neuer Technologien, die fortschreitende Digitalisierung, die Bewältigung der Folgen der COVID-19-Pandemie sowie die Integration geflüchteter Menschen.
Der Berufsbildungs-Aktionsplan 2022-25 stellt die wichtigsten Ziele dar, die zur Bewältigung dieser Herausforderungen erreicht werden sollen und benennt Instrumente und Maßnahmen zur Entwicklung einer qualitativ hochwertigen, effektiven und integrativen berufliche Bildung auf allen Ebenen. Dazu zählen:
- Umsetzung der nationalen Qualifikationsstrategie 2030 durch die Entwicklung beruflicher Kompetenzen;
- Aufstockung und Weiterbildung des pädagogischen Personals im Berufsbildungssystem;
- Entwicklung der Berufsberatung und Förderung der Berufsbildung;
- Umsetzung innovativer und nachhaltiger Mechanismen der Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene;
- Unterstützung der Entwicklung einer modernen Berufsbildung und des lebenslangen Lernens auf regionaler Ebene.
Für die Umsetzung sollen nationale und europäische Mittel aus verschiedenen Programmen und Förderlinien wie Erasmus+ und den Europäischen Sozial- und Investitionsfonds abgerufen werden. Die Qualifikationsstrategie 2030 dient zur Koordinierung der Maßnahmen und zum Monitoring der Zielvorgaben.
Zum Nachlesen
- gov.pl: VET Action Plan 2022-25 (Polnisch)
- gov.pl: Integrated Skills Strategy 2030 (Polnisch)
- CEDEFOP (29.11.2022): Poland’s VET Action Plan 2022-25
- CEDEFOP (23.05.2021): Poland: integrated skills strategy 2030