Seit 1989/90 hat es in Polen und in Deutschland geradezu eine Explosion des Erinnerns und Gedenkens gegeben. Dieses "neue" Erinnern richtete sich auf das jeweils eigene Land, aber auch auf die bilateralen Beziehungen. Im Ergebnis kam es einerseits zu exzellenten Ergebnissen einer Zusammenarbeit zwischen der polnischen und der deutschen Historiografie. Andererseits führten aktuelle geschichtspolitische Konflikte zu teilweise schweren Belastungen der deutsch-polnischen Beziehungen. Die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung fördert mit dieser Sonderausschreibung die empirische und theoretische Erforschung der Rolle, die Erinnerungskultur(en) in den gegenwärtigen deutsch-polnischen Beziehungen spielen. Untersucht werden sollen etwa Probleme, die mit dem spätestens seit der Eröffnung des Museums des Warschauer Aufstands 2004 zu beobachtenden "Museumsboom" und den damit verbundenen, meist innergesellschaftlichen Kontroversen zusammenhängen. Die Bedeutung der Akteure in Politik, Medien oder Zivilgesellschaft und ihr Zusammenspiel für die Gestaltung der jeweiligen Erinnerungskultur(en) ist bei den Untersuchungen ebenso von Interesse wie die Frage, welche Zeiträume sie (auch vor 1989) einschließen sowie ob und inwiefern sich diese Erinnerungskulturen seit 1989/90 verändert haben.
Erinnerungskultur: Medien – Konjunkturen. Polen und Deutschland seit 1989
Laufzeit:
01.12.2021
- 30.06.2028
Förderkennzeichen: 01DS21019
Koordinator: Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Polen
Themen:
Förderung
Geistes- und Sozialwiss.