Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf 9 Milliarden Menschen anwachsen, was eine Steigerung der Nahrungsmittelproduktion um 70-85% erfordert, um die Ernährungs- und Rohstoffsicherheit für alle zu gewährleisten. Um der prognostizierten abnehmenden Produktivität von Ackerböden und dem fortschreitenden Klima¬wandel entgegenzuwirken, werden im Rahmen von BioFoodOnMars innovative Möglichkeiten zur Steigerung der Menge und Qualität von pflanzlichen Lebens- und Futtermitteln entwickelt. Ziel ist eine nachhaltige Pflanzenproduktion auch auf marginalen Standorten, und generell die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Agrarökosystemen gegen Klimawandel. Dazu sollen belastete und marginale Böden mit neuartigen Komposten, pelletierten Düngern und spezifischen Nährstoffen supplementiert und wieder in die landwirtschaftliche Produktion aufgenommen werden. Regionale Fruchtfolgen werden erweitert und den Böden angepasst. Durch Ertragserfassung, Fernerkundung und ökotoxikologische Verfahren wird die Nachhaltigkeit der Nutzungsänderungen sicher beurteilt. Im Fokus des Projekts stehen vor allem Ackerflächen Mittel- und Osteuropas. Kurzfristig werden so auf regionaler Ebene neue Impulse für angepasste Produktionsstrategien für Nutzpflanzen gesetzt. Langfristig stärkt das Projekt die Landwirtschaft in der EU, bewahrt biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen und erzeugt, angenähert an eine Kreislaufwirtschaft, durch die Verwertung landwirtschaftlicher Reststoffe verbesserte Ernten von Biomasse und Nahrungsmitteln. In seinem interdisziplinären, europäischen Verbund aus exzellenten Forschergruppen will BioFoodOnMars der EU damit eine "toolbox" liefern, mit der die Umweltauswirkung der Intensivierung durch Steuerung von Nährstoff- und Energieflüssen verringert und das gesammelte Wissen durch die Ausbildung von Fachkräften für den Aufbau von Kapazitäten im integrierten Landmanagement verbreitet wird.
FACCE SURPLUS 3: BioFoodOnMars – Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion in Mittel- und Osteuropa durch neuartige Verbesserung von Brachland, belasteten und verarmten Böden mittels Hilfsstoffen und präziser Bewirtschaftung
Laufzeit:
01.04.2020
- 31.10.2023
Förderkennzeichen: 031B0936
Koordinator: Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Belgien
Estland
Frankreich
Litauen
Polen
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften