Motorische Funktionsstörungen nach erworbenen Hirnschäden wie Schlaganfall sind in Europa ein Hauptgrund für permanenten Pflegebedarf und Verringerung der Lebensqualität. Diese Einschränkungen können durch Physio- und Ergotherapie adressiert werden. Allerdings werden diese mit Ende der stationären Behandlung nicht adäquat weitergeführt und Konzepte für ein selbständiges Training der Patienten sind nicht ausreichend etabliert. Unser Vorschlag konzentriert sich auf die Erforschung einer Plattform, die den technologisch unterstützten Transfer von personalisierten intensiven motorischen Rehabilitationsstrategien in das häusliche Umfeld ermöglicht. Klinische Behandlung sollen ergänzt und ein nachhaltiger Therapieerfolg soll erzielt werden. Grundlage dafür ist eine leistungsfähige Telematikinfrastruktur. Wir wollen eine Proof-of-Principle-Lösung für die Entwicklung telemedizinischer Anwendungen im Rahmen einer Plattform realisieren. Folgende Punkte sollen dabei adressiert werden: Verbesserung der zeitlichen und räumlichen Therapieverfügbarkeit durch telemedizinische Anbindung und Heimtraining, personalisierte und differenzierte Motivations- und adaptive therapeutische Strategien. Der primäre wissenschaftliche Nutzen einer solchen Plattform besteht in der Möglichkeit der umfassenden Erforschung der mittel- und langfristigen Heimtherapieeffekte, welche bis heute in der wissenschaftlichen Literatur stark unterrepräsentiert sind. Ebenso ermöglicht die Plattform die Erforschung von individualisierten Motivations- und therapeutischen Strategien. Im Rahmen dieses Vorhabens soll ein europäisches Konsortium interdisziplinärer Partner aufgebaut und ein gemeinsamer Antrag für ein EU-Projekt vorbereiten werden. Im wissenschaftlich-technologischen Arbeitsprogramm des geplanten EU Antrags werden verschiedene Module zu den oben genannten Zielen erforscht und in eine Systemplattform für eine völlig neue, individualisierte und intensive Motortherapie beim Patienten zu Hause.
Individualisierte Rehabilitationstechniken für Patienten mit erworbenen Hirnschäden mittels Telemedizin
Laufzeit:
01.04.2023
- 31.03.2025
Förderkennzeichen: 01DS23002
Koordinator: Technische Universität Ilmenau - Fakultät für Informatik und Automatisierung - Institut für Biomedizinische Technik und Informatik
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Ungarn
Litauen
Polen
Serbien
Ukraine
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften