StartseiteLänderEuropaSchwedenLehramtsausbildung wird international: Der "Alternative Nobelpreis" im Unterricht

Lehramtsausbildung wird international: Der "Alternative Nobelpreis" im Unterricht

Studierende der Unis Kassel und Stockholm werden am 5. Dezember nicht nur bei der Verleihung des Alternativen Nobelpreises im schwedischen Reichstag zuschauen: Sie werden danach Unterrichtseinheiten erarbeiten und an einer Kasseler Schule testen. In dem vom DAAD und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft geförderten Projekt geht es um die Stärkung der internationalen Dimension des Lehramtsstudiums.

Dr. Ellen Christoforatou vom Fachbereich  Humanwissenschaften der Universität Kassel, konnte sich mit ihrem Vorhaben  im Rahmen des Programms "Innovationen in der Lehre: die internationale  Dimension in der Lehre erfolgreich stärken" durchsetzen. Insgesamt wurden  von 76 deutschlandweit eingereichten Anträgen zehn Projekte bewilligt.

Im Mittelpunkt des Vorhabens steht der „Right Livelihood Award“ besser bekannt als Alternativer Nobelpreis. Studierende der  Universitäten Kassel und Stockholm dürfen an der Verleihungszeremonie  teilnehmen und im Verlauf eines Workshops mit den diesjährigen  Preisträgern über die ausgezeichneten Projekte diskutieren. Durch ein  persönliches Gespräch mit Jakob von Uexküll, dem Stifter des Alternativen  Nobelpreises, werden sie die Hintergründe des Right Livelihood Awards  erfahren.

Right Livelihood Award/ Alternativer Nobelpreis

Der Right Livelihood Award ehrt Personen und Organisationen, die Lösungen  für drängende Probleme unserer Zeit gefunden haben. Ausgezeichnet werden  Leistungen aus den Bereichen Menschenrechte, Armutsbekämpfung, Frieden,  Umweltschutz, Kultur sowie alternative Technologien und  Wirtschaftsmodelle. Der Preis wird seit 1980 jährlich vor der Vergabe der  traditionellen Nobelpreise im Stockholmer Reichstag verliehen. Hinter der  Vergabe steht die Right Livelihood Award Foundation,  die der deutsch-schwedische Publizist Jakob von Uexküll gegründet hat.

Uexküll wollte damit eine Alternative zu den traditionellen Nobelpreisen  schaffen, die seiner Meinung nach zu sehr die Interessen der reichen Welt  widerspiegeln. Weitere Informationen unter www.rightlivelihood.org.

Im Anschluss an den Workshop in Stockholm erarbeiten die deutschen und  schwedischen Studierenden in Kooperation mit der Right Livelihood  Stiftung, der Universität Stockholm und der Universität Kassel gemeinsam  Unterrichtsmaterialien, die anderen Lehrenden und Lernenden zur Verfügung  gestellt werden sollen. Die geographische Distanz wird mit Hilfe einer  Internetplattform überbrückt, so dass die Materialien von allen  Teilnehmern modifiziert werden können. Dem folgt schließlich die Testphase  für die Unterrichtseinheiten in der Realität. Die schwedischen  Studierenden kommen im Frühjahr 2012 nach Kassel, um die entstandenen  englischsprachigen Unterrichtseinheiten mit den deutschen Kommilitonen in  Form von Team-Teaching an einer Kasseler Schule zu erproben und  gegebenenfalls zu überarbeiten, bevor sie schwedischen und deutschen  Schulen in Form einer englischsprachigen Publikation zur Verfügung  gestellt werden. Sie soll interessierte Dozenten und Studierende zur  Konzeption eigener internationaler Projekte anregen.

Das Projekt bildet den Auftakt zu weiteren Kooperationsprojekten mit der  Universität Stockholm und mit der Right Livelihood Stiftung.

„Wir wollen so zur Internationalisierung der Kasseler Lehrerbildung  beitragen“, so Christoforatou. Das sei umso bedeutsamer, als den  angehenden Lehrern im Zuge der Europäisierung innerhalb der Gesellschaft  eine besondere Stellung zukomme und sie ein tieferes Verständnis für  internationale Zusammenhänge benötigen. „Die Ausbildung, Berufstätigkeit  und Weiterqualifikation von Lehrern ist nicht mehr allein eine nationale  Angelegenheit“, so Christoforatou.

Kontakt:
Dr. Ellen Christoforatou
Universität Kassel
Fachbereich Humanwissenschaften
Tel.: 0561-804-3447
E-Mail: christoforatou(at)uni-kassel.de

Quelle: Universität Kassel-Fachbereich Humanwissenschaften Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Schweden Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss. Förderung

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