StartseiteLänderEuropaVereinigtes Königreich (Großbritannien)Britische Regierung und indisches Unternehmen beteiligen sich an Satellitenfirma

Britische Regierung und indisches Unternehmen beteiligen sich an Satellitenfirma

Berichterstattung weltweit

Mit insgesamt 1 Mrd. US-Dollar soll das Unternehmen OneWeb unterstützt werden, um ein umfassendes Satellitennetz zu installieren.

Am 3. Juli hat ein Konsortium unter Führung der britischen Regierung und des indischen Telekommunikationsdienstleisters Bharti Global ein erfolgreiches Gebot zum Erwerb des britischen Kommunikationsinfrastrukturunternehmens OneWeb abgegeben. Zur Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs von OneWeb investieren Großbritannien und Bharti Global je 500 Mio. US-Dollar. Das Unternehmen hatte sich im März in den USA unter Gläubigerschutz gestellt.

Durch das Abkommen soll OneWeb dazu befähigt werden, eine umfangreiche Flotte von Satelliten im erdnahen Orbit zu installieren und so weltweit Breitband- und Kommunikationsdienstleistungen bereitzustellen. Damit will die britische Regierung ihre Ambitionen unterstreichen, eine Vorreiterrolle in der Forschung, Entwicklung, Herstellung und Nutzung neuartiger Satellitentechnologien einzunehmen. Das Investitionsvorhaben muss noch durch die US-amerikanische Justiz und Aufsichtsbehörden genehmigt werden und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Mit Verweis auf die nationale Sicherheit wird die britische Regierung durch die Beteiligung die Kontrolle über den Zugang anderer Länder zu OneWeb-Technologien und einen möglichen Verkauf des Unternehmens erlangen.

Wie das Magazin "Science" berichtet, werden die Pläne von OneWeb, bis zu 42.000 Satelliten in einer Höhe von 1.200 km zu stationieren, in der Astronomie sehr kritisch bewertet. Mark McCaughrean von der European Space Agency (ESA) zufolge behindere Material in solchen erdnahen Umlaufbahnen die Astronomie erheblich. Der Dialog mit Forschenden der Astronomie müsse daher unverzüglich gesucht werden.

Des Weiteren hätten erste Berichte darauf hingedeutet, dass die Regierung die Satellitenflotte für ein GPS-ähnliches Navigationssystem einsetze wollte, da Großbritannien im Zuge des Brexit das Mitbestimmungsrecht beim europäischen Navigationssystem Galileo verliert. In der Mitteilung der Regierung vom 3. Juli werden allerdings keine entsprechenden Planungen benannt.

Update 13.07.2020: Wie die BBC berichtet, wurde der Verkauf von OneWeb an die britische Regierung und Bharti Global von einem US-Insolvenzgericht genehmigt.

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Quelle: GOV.UK / Science / BBC Redaktion: von Alexander Bullinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Indien Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Geowissenschaften Information u. Kommunikation Strategie und Rahmenbedingungen

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