Da Großbritannien nach dem Austritt aus der Europäischen Union den Zugang zum EU-Satellitensystem Galileo verlieren könnte, will die britische Regierung die Umsetzbarkeit eines unabhängigen Satellitennavigationssystems prüfen. Dazu soll eine auf anderthalb Jahre angelegte Machbarkeitsstudie in Höhe von umgerechnet etwa 100 Mio. EUR unter der Leitung der UK Space Agency durchgeführt werden. Finanziert wird die Studie aus dem über 3 Mrd. EUR umfassenden Brexit Readiness Fund. Erste Aufträge könnten bereits im Oktober vergeben werden. Im Anschluss an die Arbeiten will die Regierung über die konkrete Umsetzung in Milliardenhöhe entscheiden.
Bereits im Vorfeld des Brexit kommenden März hat die EU damit begonnen, britische Behörden, Militäreinrichtungen und Unternehmen von einzelnen Komponenten des Galileo-Systems auszuschließen. Die Regierung verhandelt weiter über den Verbleib in Galileo und setzt dabei vor allem auf Fachexpertise. Der Minister für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie, Greg Clark, sagte dazu: "We have repeatedly highlighted the specialist expertise we bring to the project and the risks in time delays and cost increases that the European Commission is taking by excluding UK industry."
Zum Nachlesen
- Sciencebusiness.net (31.08.2018): UK puts up £92M to study alternative to EU’s Galileo GPS system