Bangalore

Bangalore (oder Bengaluru, wie der ursprüngliche und seit 2014 wieder offizielle Name lautet) ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Karnataka und liegt im südlichen Teil des Subkontinents.

Seit den 1980er Jahren war Indien eine low-cost Destination, in die viele multinationale Software- und Dienstleistungsfirmen ihre Arbeiten verlagerten, um von den geringen Standortkosten zu profitieren. Für Indien bedeutete dies wachsende Beschäftigung und Wohlstand. Als Outsourcing-Standort hat Bangalore durch politisch forcierte günstige Rahmenbedingungen die Chance genutzt, um neben der Produktion auch FuE-Aktivitäten in der Region zu etablieren. Damit hat Bangalore den Ruf als Indiens Tech-Hauptstadt, auch Silicon Valley India genannt, erreicht.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Staates Karnataka belief sich für 2021-22 auf 263,97 Mrd. USD, womit der Staat 8,4 Prozent zum BIP Indiens beiträgt und somit an dritter Stelle steht. Im Finanzjahr 2023 wuchs das BIP um 14,2 Prozent. Mit 58,7 Prozent trägt der Tertiäre Sektor am stärksten zu diesem BIP bei und ist gleichzeitig der größte wirtschaftliche Wachstumstreiber.
Das BIP pro Kopf Karnatakas verzeichnet ebenfalls ein starkes jährliches Wachstum von 9,3 Prozent (2023) und liegt mit etwa 25.461 USD deutlich über dem gesamtindischen BIP pro Kopf von circa 7.242 USD. Im Jahr 2024 wird die Bevölkerungsgröße der Metropolregion auf 14 Millionen geschätzt.

Bei einer Bevölkerung von etwa 1,41 Mrd. Menschen und 692 Mio. Internetnutzern erreicht Indien eine Durchdringungsrate von 49 Prozent der Bevölkerung. Damit stellt Indien die weltweit zweitgrößte Internetnutzergemeinschaft nach China und ist von großem Interesse für die globale Tech-Industrie. Die demografische Struktur mit vielen Digital Natives und eine besonders digitalversierte Erwerbsbevölkerung ergeben einen Standortvorteil, der sich in vielen Rankingplatzierungen wiederfindet:

  • Indien steigerte seine Platzierung im Global Innovation Index in wenigen Jahren um über 30 Plätze (Platz 40 in 2023). Als Stärken Indiens werden dabei die exportierten Informations- und Kommunikationsdienstleistungen und die Höhe des eingenommenen Wagniskapitals genannt.
    Das gleiche Ranking sieht Bangalore auf Platz 56 der Top 100 Science and Technology Clusters weltweit.
  • Im Global Start-up Ecosystem Ranking 2024 belegt Bangalore erneut Platz 21 (Platz 6 in Asien und damit bestplatziert in Indien).
  • Karnataka erreichte außerdem Spitzenplätze in mehreren Kategorien des India Innovation Index 2021 und wurde als innovativster Bundesstaat bewertet. Der große Talentpool und das vorhandene Wagniskapital sorgen in Bangalore für einen hohen Erfolg von Start-ups. Mit 8 Mrd. USD (Stand: August 2023) wurde in keiner anderen Stadt Indiens derart viel Wagniskapital eingenommen. 
  • Im Innovation Cities Index 2022-2023 belegt Bangalore Platz 201 von 500, eine Verbesserung um 93 Plätze im Vergleich zu 2021. 
  • Im Global Cities Investment Monitor 2023 belegt Bangalore Platz 9 und holt stark auf (im vergangenen Berichtsjahr um elf Plätze verbessert).

Betrachtet man die gezielten Investitionen in Forschung und Entwicklung, verzeichnet Bangalore einen Zuwachs von 167 Prozent und führt die Liste der Top 20 der für Investitionen attraktiven Metropolen deutlich an. Insbesondere für Investitionen im Bereich Clean Tech ist Bangalore eine attraktive Metropole. Aktuell profitiert Indien außerdem von einem zurückhaltenden Investitionsverhalten in China.   

Hightech Branchen und Innovationsfelder

Besonders die Innovationskraft in Luft- und Raumfahrt, Biotechnologie und Pharmazie sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zeichnet die Hightech-Region aus und macht sie zum wichtigen Hochtechnologiestandort Indiens. Sowohl die Finanztechnologie als auch Industrie 4.0 gewinnen in der Region zunehmend an Bedeutung.

Informations- und Telekommunikationstechnologien

Bangalore ist die IT-Hauptstadt Indiens. Sie hat mit etwa zwei Millionen Menschen die meisten Beschäftigten im Technologiesektor in Indien und ist Heimat für etwa 25.000 IT-Unternehmen. Bedeutende internationale Unternehmen der Branche haben einen Standort in Bangalore, wie beispielsweise Intel, IBM, Dell, Cisco Systems, SAP, Siemens, Texas Instruments, Research Microsoft India und Huawei sowie die indischen Giganten Tata, Infosys und Wipro. General Electric betreibt seit 2000 das John F. Welch Technology Center in Bangalore mit inzwischen mehr als 5.000 Beschäftigten – neben dem Hauptsitz in den USA das zweitgrößte Entwicklungszentrum des Unternehmens. Viele Niederlassungen und IT-Unternehmen sind in eigens dafür errichteten Industrieparks angesiedelt, die wirtschaftliche und wissenschaftliche Aktivitäten an einem Ort verbinden.

Die hohe Dichte an Softwareunternehmen und IT-Fachleuten hat zu einer florierenden Start-up Kultur beigetragen und Bangalore zum größten Zentrum für Technologie-Start-ups in Indien gemacht.
Neben der Software-Industrie ist das Unternehmen Indian Telephone Industries Limited (ITI) als Haupttelefonanbieter Indiens in Bangalore angesiedelt und führt dort sowohl Produktion als auch Forschung und Entwicklung durch. ITI hat mit VINYAS ein Start-up-Hub des Telekommunikationsunternehmens in Bangalore gegründet.
Eines der großen internationalen Events der Branchen Informationstechnologien und Biotechnologien ist der Bengaluru Tech Summit, der jährlich stattfindet und im Jahr 2024 bereits zum 27. Mal ausgerichtet wird.

FinTech – Finanztechnologie

In Verbindung mit dem IT-Cluster hat auch die FinTech-Branche an Bedeutung gewonnen und Indien zum drittgrößten FinTech Markt gemacht. Das FinTech Magazine vergab in seinem Top 10 fintech hubs Ranking 2023 Platz sieben an Bangalore. 2019 gab es über 600 FinTech-Start-ups in Bangalore, darunter 24 Einhörner (Start-ups mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde USD), die mit zunehmendem Wagniskapital ausgestattet werden. Für die aktuelle Dekade wird von einem zehnfachen Marktwachstum und somit einem verwalteten Vermögen (AuM) von 1 Billion USD und 200 Mrd. USD Umsatz ausgegangen.

Biotechnologie

Der Biotechnologie-Sektor ist einer der wichtigsten Industriezweige in Indien und besteht aus fünf großen Bereichen:
Etwa 40 Prozent der Unternehmen sind im Biopharma-Segment tätig, der Rest in den Bereichen Agrarbiotechnologie, Bioinformatik, industrielle Biotechnologie und Bioservices. Bangalore nimmt eine zentrale Rolle im Biotechnologiesektor ein und beherbergt führende Unternehmen und Start-ups der Branche.

Durch finanzielle Unterstützung der Regierung und politische Rahmenbedingungen wie die Karnataka Biotechnology Policy (2017-2022) konnte die Branche in ähnlicher Form ausgebaut werden wie der IKT-Sektor: Technologieparks wurden eingerichtet, die Eröffnung staatlicher und privater Forschungseinrichtungen gefördert und die internationale Vernetzung vorangetrieben. Die überarbeitete Biotechnology Policy zielt darauf ab, die Bioökonomie im Staat zu vervierfachen, wobei der Schwerpunkt auf dem Aufbau von Biotech-Clustern und dem Ausbau zu einem globalen Zentrum für klinische Studien sowie Genomik liegt.
Im Jahr 2023 hatte die indische Biotechnologiebranche einen Wert von über 92 Milliarden USD. Es wird erwartet, dass die Branche bis 2030 einen Marktwert von 300 Milliarden USD erreichen wird. Das Wachstum der Branche wird durch die steigende Nachfrage nach Impfstoffen und Biopharmazeutika auf den nationalen und internationalen Märkten angetrieben.

Luft- und Raumfahrtindustrie

Als Erfolgsfaktoren für die bereits zurückgelegte und zukünftige Entwicklung des Luft- und Raumfahrt-Clusters in Bangalore gelten neben der staatlichen Unterstützung, z. B. durch die Karnataka Aerospace Policy 2013-2023 und die Sonderwirtschaftszone nahe dem Flughafen, auch der große Talentpool aus den angesiedelten Hochschulen und Forschungsinstituten. Einige der größten Unternehmen und Forschungsinstitute der Branche haben ihre Firmensitze im Stadtzentrum.
Indiens Weltraumforschungsorganisation ISRO (India Space Research Organization) wurde ebenfalls dort gegründet. Die ISRO pflegt bi- und multilaterale Beziehungen mit einer Vielzahl von Ländern und Gremien, so zum Beispiel mit der European Space Agency (ESA) und mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Steigende Passagierzahlen in Indien – mehr als 190 Millionen Flugreisende 2023, weltweit verzeichnen nur die USA und China mehr – begünstigen Flugzeugbestellungen aus dem Ausland und steigern den Wartungs- und Reparaturbedarf von nationalen Fluggesellschaften. Folglich kaufen internationale Erstausrüster zunehmend Komponenten in Bangalore ein und forschen und entwickeln vor Ort.

Industrie 4.0.

Strategien wie „Strategy for New India@75“ (2018-22) sehen in der Übernahme von Industrie 4.0 Technologien einen zentralen Ansatz für den Ausbau des verarbeitenden Gewerbes. In diesem Kontext bauen Indien und Deutschland ihre Zusammenarbeit über die Vernetzung der jeweiligen Plattformen CII Smart Manufacturing Platform und Plattform Industrie 4.0 aus.
Im Rahmen der SAMARTH Udyog Bharat 4.0 Initiative der indischen Regierung wurden fünf Erfahrungs- und Demonstrationszentren für Industrie 4.0 eingerichtet. Die Smart Factory @IISc am renommierten Forschungszentrum in Bangalore führt bereits Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen durch. Daneben ist das Central Manufacturing Technology Institute (CMTI) als neues Exzellenzforschungsinstitut für die Durchführung von FuE im Bereich der Industrie 4.0-Technologien und -Systeme vorgesehen und am Robert Bosch Centre for Cyber Physical Systems (RBCCPS) am IISc werden entsprechende FuE-Projekte zwischen Industrie und Hochschulen unterstützt.

Textilwirtschaft

Neben den Hightech-Branchen ist Bangalore für die lokale Seiden- und Baumwollproduktion bekannt und ist Zentrum der Textil- und Bekleidungsproduktion des Landes. Karnataka trägt zu 20 Prozent der Bekleidungsproduktion im Wert von fast einer Milliarde USD bei und ist der zweitgrößte Textilarbeitgeber in Indien. Die Regierung hat den Sektor aktiv gefördert, indem sie im ganzen Bundesstaat Bekleidungs- und Textilparks eingerichtet hat.

Cluster und Netzwerke

Die Hightech-Region Bangalore zeichnet sich durch eine enge Verbindung zwischen staatlichen und privaten Institutionen aus. Eine Vielzahl von Organisationen und staatlichen Akteuren verfolgt das Ziel, bereits ansässige Firmen und Einrichtungen miteinander zu vernetzen und neue Investoren in der Region anzusiedeln. Mit über 100 Forschungseinrichtungen allein in der IKT-Branche weist die Region eine hohe Dichte von FuE-Aktivitäten mit nationalen und internationalen Akteuren auf. Folgend eine Übersicht der wichtigsten Akteure:

  • Electronics City: Der Technologiepark, in dem heute über 300 Firmen und zahlreiche Lehreinrichtungen ansässig sind, bündelt wirtschaftliche und Forschungsaktivitäten an einem Ort. Vertreten ist ebenfalls die Electronics City Industries’ Association (ELCIA) als Innovationszentrum und Intermediär.
  • International Tech Park Bangalore: In dem Technologiepark, der rund 18 Kilometer vom Stadtkern Bangalores entfernt liegt, arbeiten 26.500 Fachkräfte für die über 145 Unternehmen im Bereich IT, IT Enabled Services, Bioinformatik, Softwareentwicklung, Telekommunikation und in anderen Hightech-Bereichen.
  • National Association of Software & Service Companies (NASSCOM): Industrieverband, der Branchenanalysen, Netzwerkaktivitäten und Kompetenzentwicklung bietet.
  • India Electronics and Semiconductor Association (IESA): Industrieverband im Bereich Entwicklung und Fertigung elektronischer Systeme und intelligenter Elektronik.
  • Hindustan Aeronautics Limited (HAL), der führende Flugzeughersteller Indiens, betreibt im Auftrag des indischen Verteidigungsministeriums zehn FuE-Zentren in Indien, davon folgende in der Region: Aircraft R&D Centre, Rotary Wing Aircraft R&D Centre, Mission & Combat Systems R&D Centre, Engine Test Bed R&D Centre und Central Materials & Processes Laboratory & NDT Centre.
  • National Aerospace Laboratories (NAL): Das nationale Zentrum des Council of Scientific and Industrial Research unterstützt alle nationalen Luftfahrtprogramme und verfügt über den einzigen Windkanal Indiens.
  • Defence Research and Development Organisation (DRDO) betreibt Forschung im Bereich Luftfahrtsysteme.
  • Aeronautical Development Agency (ADA) ist dem Department of Defence Research and Development (DR&D) des indischen Verteidigungsministeriums unterstellt und verantwortlich für das nationale Programm für leichte Kampfflugzeuge (Light Combat Aircraft, LCA).
  • Biocon: Indiens größtes Biotech-Unternehmen betreibt einen eigenen Technologiepark nahe der ECity. Im April 2012 investierte die Firma 25 Mio. USD in ein neues FuE-Zentrum und schuf 500 Arbeitsplätze. Mit insgesamt 3.000 Expertinnen und Experten ist der Biocon Park das größte Forschungsinstitut des Landes. Schwerpunkte liegen in der Molekularbiologie, Process Sciences, Non-Clinical und Clinical Research. Ende 2012 ging der Konzern eine Partnerschaft mit Brystol-Myers für die Herstellung von "Oral Insulin" ein.
  • National Centre for Biological Sciences (NCBS): Als Teil des nationalen Tata Institute of Fundamental Research (Mumbai) ist das Zentrum in nationale FuE involviert. Stärken liegen u. a. in Biochemie, -Physik und -Informatik, Neurobiologie und Stammzellenforschung.

Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie unterhält 25 autonome Forschungseinrichtungen. Davon in Bangalore:

  • Centre for Nano and Soft Matter Sciences (CeNS): Durchführung von Grundlagen- und angewandter Forschung im Bereich der Nanowissenschaften und der weichen Materie.
  • Indian Institute of Astrophysics (IIA): Forschungsschwerpunkte dieses Instituts liegen in der Astrophysik. In Bangalore liegt der Hauptsitz, der über eine Reihe von Forschungslaboren verfügt. Dem Institut gehören darüber hinaus vier astronomische Observatorien zu Forschungs- und Beobachtungszwecken an.
  • Jawaharlal Nehru Centre for Advanced Scientific Research (JNCASR): Das noch recht junge Institut wurde vom Department of Science and Technology der indischen Regierung eröffnet. Neben 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind etwa 150 Studierende in der Forschung tätig, deren Schwerpunkte in Chemie und Biologie liegen. Das JNCASR zeichnet sich durch eine hohe Anzahl von wissenschaftlichen Publikationen aus.
  • Raman Research Institute (RRI): Das Institut wurde 1948 von dem indischen Physiker und Nobelpreisträger (1930) C.V. Raman gegründet. Forschungsschwerpunkte liegen dort u. a. in der Astronomie, Astrophysik und Teilchenphysik.
  • Indian Academy of Sciences (IASC): gegründet 1934 zur Förderung von Wissenschaft und Fortschritt.

Bildung und Hochschullandschaft

Die Bevölkerung Bangalores zeichnet sich durch ein hohes Bildungsniveau aus. Die Alphabetisierungsrate der Bevölkerung im urbanen Teil Bangalores ist seit dem Zensus im Jahr 1991 von 76,27 Prozent auf 88,48 Prozent im bisher letzten Zensus 2011 gestiegen (Durchschnitt in Indien: 74,04 Prozent).

Die Stadt kann eine Reihe von renommierten Bildungsinstitutionen aufweisen, die zumeist einen Fokus auf Naturwissenschaften und das Ingenieurwesen legen. So ist das in Bangalore angesiedelte Indian Institute of Science (IISc) eine der bestbewerteten indischen Hochschulen. Das Institut belegt im Academic Ranking of World Universities seit mehreren Jahren auf Platz 1 für Indien und ist auch im Times Higher Education World University Ranking 2024 unter den Plätzen 201-250 sowie im QS World University Ranking 2023 auf Platz 155 von über 1.400 der besten Einrichtungen weltweit.

Die Bangalore University wurde bereits 1886 gegründet und ist eine multidisziplinäre Einrichtung mit fast 300 zugehörigen privaten und öffentlichen Colleges, die vom National Assessment and Accreditation Council (NAAC) wiederholt eine A-Einstufung (auf einer Skala zwischen A++ und D) erhalten hat. Das International Institute of Information Technology Bangalore (IIITB) erreicht die Top 10 der besten technischen Hochschulen in Indien und unterstützt mit einem eigenen Innovation Center und einem Accelerator Programm Studierende, Alumni und Partner bei Start-up Gründungen.

Es gibt sieben Universitäten in der Region:

Programme und Strategien zur Innovationsförderung

Um das Wachstum der indischen Wirtschaft anzukurbeln und die Entwicklung Indiens als Innovationsstandort auszubauen, hat die Regierung im Sommer 2019 Maßnahmen beschlossen, die unter anderem die Handhabung ausländischer Direktinvestitionen liberalisieren, Steuervergünstigungen für Unternehmen umfassen und sich durch Investitionen in Infrastruktur ausdrücken. Wichtige ressort- und branchenübergreifende Initiativen der indischen Regierung sind Digital India, Make in India und die IndiaAI Mission.

Die Telekommunikationsbranche Indiens ist bereits jetzt der zweitgrößte Markt weltweit und weist aufgrund des hohen Anteils der ländlichen Bevölkerung, von der weniger als die Hälfte einen Telefon-/Internetvertrag hat, ein enormes Wachstumspotenzial auf. Die Politik unterstützt den Breitbandausbau in den ländlichen Raum mit der nationalen Digital Communications Policy. Auch Smart City Pläne für Indien werden diesen Trend fortsetzen (Smart Cities Mission).

Neben landesweiten Initiativen wie dem Start-up India Action Plan und InvestIndia verstärkt der Bundesstaat Karnataka die bestehenden günstigen Rahmenbedingungen unter anderem durch die Karnataka Start-up Policy 2015-2020 sowie deren Nachfolger für die Jahre 2022-2027.

Kooperationen mit Deutschland

Die Wirtschafts- und Wissenschaftskooperationen mit Deutschland sind in Bangalore deutlich ausgeprägt. Rund 170 deutsche Unternehmen sind in Bangalore vertreten. Dazu zählen ein erfolgreicher Entwicklungsstandort von SAP, ein technisches Center von Continental oder ein neuer Campus von Siemens Healthineers. Deutsche Vertretungen vor Ort sind eine Zweigstelle der Deutsch-Indischen Handelskammer mit einem Trainingscenter, ein Generalkonsulat sowie ein Goethe Institut und eine Geschäftsstelle des Fraunhofer Instituts.

Im Rahmen gemeinsamer Projekte bestehen Kooperationen zwischen indischen und deutschen Hochschulen, wie zwischen der Universität Dresden und dem IISc im Bereich Nanowissenschaft oder eine Partnerschaft der Universität Heidelberg mit dem IISc im Fach Mathematik. Im Indien Programm des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) werden außerdem Partnerschaften im Bereich der Rechtswissenschaften und Umweltwissenschaften unterstützt.
Aus Sicht Deutschlands besteht neben den Bereichen Software- und IT-Entwicklung sowie künstliche Intelligenz ein großes Interesse an einer vertieften Zusammenarbeit in Wirtschaftsbereichen wie erneuerbare Energien, Windkraft, Solarenergie und Biomasse.

Redaktion: Juni 2024

Projektträger