StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Neues Projekt des EIT Food will den ökologischen Fußabdruck von Bäckereien verbessern

Neues Projekt des EIT Food will den ökologischen Fußabdruck von Bäckereien verbessern

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Ein neues Projekt des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts Food (EIT Food) will mit Computermodellen Bäckereiabläufe optimieren, um Lebensmittelabfälle sowie Energieverbrauch und CO2-Ausstoß zu minimieren. Das Projekt wird vom Forschungszentrums für Bioökonomie an der Universität Hohenheim in Stuttgart koordiniert.

In Bäckereien gibt es eine schier unüberschaubare Vielzahl an Backwaren, doch diese Vielfalt wird häufig teuer bezahlt: Was abends nicht verkauft worden ist, landet im Müll. Dies ist nicht nur eine ungeheure Lebensmittelverschwendung, sondern verbraucht auch unnötig Energie. Abhilfe schaffen will hier das EIT Food-Projekt „PrO4Bake“. EIT Food ist eine der Wissens- und Innovationsgemeinschaften (Knowledge and Innovation Communities, KICs), die vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie (EIT) eingerichtet wurden, um Innovation und Unternehmertum in Europa zu fördern. Kürzlich wurde PrO4Bake für den EIT Innovators Award 2020 nominiert, der im Dezember dieses Jahres verliehen werden soll.

Mit Hilfe von Computermodellen und künstlicher Intelligenz sollen die täglichen Abläufe in kleinen und mittelgroßen Bäckereien optimiert werden. Das betrifft sowohl die Menge der eingesetzten Rohstoffe als auch die effizientere Nutzung der vorhandenen Maschinen sowie den Ablauf des Backprozesses. Zudem sollen die Vorlieben der Verbraucher berücksichtigt werden. So ist eine Verbraucherbefragung Teil des Projektes, erarbeitet von Sozialwissenschaftlern der Universität Aarhus, bei der die Kunden beispielsweise Auskunft darüber geben sollen, ob sie es akzeptieren würden, wenn abends das Angebot nicht mehr ganz so vielfältig wäre, oder ob sie dann den Bäcker wechseln würden. Gleichzeitig soll ein Prognose-Tool entwickelt werden, das den Bäckern hilft die benötigten Mengen besser abzuschätzen. Ziel ist die Produktpalette an die voraussichtliche Nachfrage anzupassen und in der Backstube nur noch so viel zu produzieren, wie anschließend auch verkauft wird.

Am Ende soll eine Computeranwendung kleinen und mittelgroßen Bäckereien helfen, sich mit optimierten Backplänen an die wirklich benötigte Menge und Produktpalette anzupassen, um den Energieverbrauch und die Lebensmittelverschwendung zu senken. Die endgültige Umsetzung in einen nutzbaren Prototyp soll die Firma Siemens übernehmen. Die anschließende Kommerzialisierung erfolgt in Form von Schulungen für Bäckereien auf Grundlage der entwickelten Softwarelösung durch die Firma Campden BRI Ungarn in Zusammenarbeit mit dem Konsortium, um die Reichweite – zunächst in Europa – zu erhöhen.

Quelle: Universität Hohenheim/ IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Innovation Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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