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EU-Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) stellt erstes Jahresarbeitsprogramm vor

Berichterstattung weltweit

Die neu eingerichtete EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) hat am 10. Februar ihr erstes Jahresarbeitsprogramm vorgestellt. Mit einem Budget von 1,3 Mrd. Euro für 2022 wird sie grenzüberschreitenden Gesundheitskrisen vorbeugen und rasch auf Krisen reagieren. Für den Zeitraum 2022–2027 stehen der HERA insgesamt 6 Mrd. EUR zur Verfügung.

Nach der Annahme des Arbeitsprogramms kann die Behörde nun konkret tätig werden und die Kapazitäten für Krisenvorsorge und -reaktion in der EU ausbauen, Schwachstellen und strategische Abhängigkeiten angehen und zur Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur beitragen. Die European Health Emergency Preparedness and Response Authority (HERA) wird 2022 weiter an der Bewältigung der Corona-Pandemie arbeiten, aber auch die Vorbereitung auf künftige Gesundheitsgefahren vorantreiben. Das Arbeitsprogramm gliedert sich in drei Bereiche:

  • Prävention und Vorbereitung auf künftige grenzüberschreitende Gesundheitskrisen: In der Vorbereitungsphase wird die HERA eng mit anderen Gesundheitsagenturen auf EU und nationaler Ebene zusammenarbeiten und auch mit der Industrie, der Forschungsgemeinschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Partnern in Kontakt treten, um die EU besser für künftige Gesundheitsgefahren zu wappnen. Vorgesehene Maßnahmen sind die Beschaffung und Bevorratung medizinischer Gegenmaßnahmen für eine Reihe von Gesundheitsgefahren mit einem Budget von über 580 Mio. Euro; die Freigabe von über 300 Mio. Euro für FuE zu medizinischen Gegenmaßnahmen und innovativen Technologien gegen neue Bedrohungen; der Aufbau eines Netzes stets betriebsbereiter,  im Notfall aktivierbarer Produktionsanlagen (EU FAB); die Einrichtung einer langrfristig und groß angelegten EU-Plattform für klinische Prüfungen und Datenplattformen sowie die Priorisierung von drei Gesundheitsbedrohungen mit hohem Gefahrenpotential bis Ende des Frühjars in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten im HERA-Verwaltungsrat, EU-Agenturen, internationalen Partnern und Sachverständigen.
  • Erkennen künftiger Gesundheitsgefahren: Die HERA wird Bedrohungsanalysen durchführen und Informationen sammeln, Prognosemodelle entwickeln und einen Reaktionsplan auf EU-Ebene erstellen. Maßnahmen für 2022 umfassen die Einrichtung eines dem neusten Stand der Technik entsprechenden Echtzeit-Frühwarnsystems für Gesunheitsgefahren und die Schaffung einer speziellen IT-Plattform für die Bewertung der Bedrohungslage und die entsprechende Priorisierung.
  • Reaktion auf Gesundheitsgefahren: Im Rahmen der Corona-Krisenreaktion wurden die HERA-Notfallkapazitäten bereits aktiviert. Im Falle weiterer grenzüberschreitender Gesundheitsnotlagen auf EU-Ebene wird die HERA zusätzliche Maßnahmen ergreifen und Soforthilfe bereitstellen, Überwachungsmechanismen aktivieren, gezielt in Entwicklung investieren und die Beschaffung von medizinischen Gegenmaßnahmen und Rohstoffen sicherstellen.

Hintegrund

HERA, die EU-Behörde für die Krisenvorsorge und ‑reaktion bei gesundheitlichen Notlagen, ist ein wichtiger Pfeiler der Europäischen Gesundheitsunion und ein zentrales Element zur Stärkung der Reaktions- und Vorsorgekapazitäten der EU im Hinblick auf Gesundheitskrisen. Die Behörde wurde im September 2021 eingerichtet, um Ad-hoc-Lösungen im Pandemiemanagement durch eine dauerhafte Strukur zu ersetzen – mit angemessenen Instrumenten und Ressourcen zur Planung der EU-Krisenreaktion im Falle von Gesundheitskrisen.

Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland Redaktion: von Hendrik Dellbrügge, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Lebenswissenschaften Strategie und Rahmenbedingungen

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