Im Rahmen der in diesem Jahr ausgewählten Projekte werden 2.500 Interessenträger im Bereich der Hochschulbildung aus fast 130 Ländern aus der EU und weltweit zusammenarbeiten, um die Hochschulbildung zu modernisieren und zu internationalisieren. Mit den Gesamtmitteln für 2023 in Höhe von 115,3 Mio. EUR werden beispielsweise Mathematikunterricht in Zentralafrika, das Hochschulstudium des Rechts in den Bereichen Chancengleichheit und Gleichstellung für gefährdete Gruppen in Lateinamerika, Lehrpläne für eine nachhaltige blaue Wirtschaft im südlichen Mittelmeerraum und Kurse betreffend den transformativen Wandel in der Gesundheitserziehung in Südostasien gefördert. Projekte in anderen Regionen konzentrieren sich auf unternehmerische Kompetenzen für Frauen in Zentralasien, Bereitschaft zu digitaler Bildung in den westlichen Balkanländern, Entwicklung von Büros für internationale Beziehungen an Universitäten im Nahen Osten und Lehrpläne für Ernährungsresilienz in Westafrika.
In diesem Jahr hat die EU außerdem 5 Millionen EUR an zusätzlicher Unterstützung für die Ukraine bereitgestellt, um ein groß angelegtes Erasmus+-Projekt für Universitäten zu finanzieren, mit dem das digitale Umfeld für die Hochschulbildung in der Ukraine gestärkt werden soll. Mit dem auf vier Jahre angelegten Projekt "DigiUni" wird eine leistungsfähige digitale Plattform für die ukrainischen Universitäten entwickelt, die vor allem denjenigen Studierenden zugutekommen wird, die aus dem Land fliehen mussten oder Binnenvertriebene sind. Das Projekt wird für an ukrainischen Hochschuleinrichtungen eingeschriebene Studierende Bildungskontinuität in ukrainischer Sprache und gemäß den ukrainischen Lehrplänen gewährleisten. Insbesondere wird mit der "DigiPlatform" eine digitale Lernumgebung geschaffen, um Schulungen zu Online-Lehrtechniken zu entwickeln und Lerninhalte für Online- oder virtuellen Unterricht anzupassen. An dem von der Nationalen Universität Taras Shevchenko in Kiew koordinierten Projekt werden Hochschuleinrichtungen und Interessenträger aus sechs EU-Mitgliedstaaten (Belgien, Frankreich, Deutschland, Polen, Spanien und Tschechien) sowie 15 weitere ukrainische Partner teilnehmen, darunter neun nationale Universitäten, die Ministerien für Bildung und digitalen Wandel, die nationale Agentur für Qualitätssicherung in der Hochschulbildung und drei Verbände, die den IT-Sektor und Studierende vertreten.
Als Teil der Unterstützung des Programms für die Region östliche Nachbarschaft werden weitere 19 Projekte zum Kapazitätsaufbau mit ukrainischen Universitäten und Behörden unterstützt, von denen einige die Rolle der Universitäten beim Wiederaufbau betreffen. Außerdem gibt es Vorschläge zur Reform der Lehrpläne mit den Schwerpunkten Frieden und Multilateralismus als Querschnittsthemen, oder Kompetenzentwicklung im Bereich der Energieeffizienz.
Die Finanzhilfevereinbarungen werden bis November 2023 unterzeichnet, sodass die Projekte noch vor Jahresende eingeleitet werden können.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (03.08.2023): Erasmus+: 159 neue Projekte verstärken eine moderne Hochschulbildung weltweit