StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)EU finanziert in sechs Jahren 3.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

EU finanziert in sechs Jahren 3.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Mit dem dreitausendsten Wissenschaftler, der in den Genuss von EU-Finanzmitteln kommt, wurde ein wichtiger Meilenstein in der Weiterführung der Grundlagenforschung in ganz Europa erreicht.

Sechs Jahre nach der Gründung des Europäischen Forschungsrats durch die EU ergriff man die Gelegenheit zur symbolischen Verleihung einer Finanzhilfe an Professor Christian Keysers, der nun seine Forschungen auf dem Gebiet der Empathie und des Gehirns fortsetzen kann. Aus diesem Anlass fand in der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften in Amsterdam eine Feierlichkeit statt.

Máire Geoghegan-Quinn, die Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, sagte dazu: "Das ist ein bedeutender Meilenstein für den Europäischen Forschungsrat, der sich innerhalb von sehr kurzer Zeit zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt hat. Der ERC ist eine für Exzellenz stehende Marke, die sowohl in Europa als auch darüber hinaus wahrgenommen wird. Die Europäische Kommission hat für 2014 bis 2020 das solide Programm "Horizont 2020" vorgeschlagen, in dem der ERC eine wichtige Rolle spielen wird. Wir wollen das ERC-Budget erheblich anheben, damit noch mehr Forscherinnen und Forscher Ideen weiterverfolgen können, die oftmals Auslöser für Entdeckungen sind und die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft angehen. Europa muss weiter in die Forschung im Allgemeinen und speziell in die Pionierforschung investieren, wenn es der Wirtschaftskrise entkommen will."

Professor Keysers, der Finanzmittel in Höhe von 1,8 Mio. EUR erhielt, ist Leiter des Social Brain Lab am Niederländischen Institut für Neurowissenschaften (Netherlands Institute for Neuroscience, NIN), einem rein auf Forschung ausgerichteten Institut der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen, KNAW). Sein Forschungsprojekt VICARIOUSBRAIN verfolgt das Ziel, die Prozesse der Empathie innerhalb unserer Nervenzellen noch besser verstehen zu können.

Gemeinsam mit seinem Team wird er untersuchen, wie das Netz aus verschiedenen Bereichen des Gehirns, das an der Beobachtung von Aktionen beteiligt ist, das sogenannte vikariierende motorische Netz, Informationen zusammenfügt. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei die Richtung des Informationsflusses zwischen den verschiedenen vikariierenden motorischen Knoten sein, um traditionelle Modelle der Aktionsbeobachtung kritisch zu hinterfragen.

Professor Keysers' Forschung wird untersuchen, wie wir die Aktionen und Emotionen anderer teilen und prüfen, wie die Nervenzellen in Gehirnregionen, die mit Empathie assoziiert sind, reagieren, wenn sie Gefühle durchleben und Zeuge von Gefühlsregungen werden.

In einem Kommentar zur Finanzierung seines Projekts sagte Professor Christian Keysers: "Mit der mir zuerkannten ERC-Finanzhilfe ist für mich ein Traum wahr geworden, und es ist überaus inspirierend, der dreitausendste Stipendiat zu sein. Ich kann mich nun fünf Jahre lang der Lösung des Problems widmen, das meiner Meinung nach die erforschungswürdigste Fragestellung in meinem Gebiet ist. Es erlaubt mir die sorgsame Zusammenstellung eines hervorragenden multidisziplinären Teams und verschafft mir die Freiheit, die bestmögliche Grundlagenforschung durchzuführen. In einem Klima, wo nur zu oft die sofortige Anwendbarkeit der Wissenschaft am höchsten geschätzt wird, hat der ERC die Förderung der aufgewecktesten Wissenschaftler übernommen, die eine von Neugier angetriebene Forschung verfolgen und das wahre Rückgrat eines Europas der Ideen darstellen. Er verkörpert ein Europa der intellektuellen Innovation und Exzellenz, das mich stolz macht, Europäer zu sein."

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Niederlande Themen: Förderung Fachkräfte Grundlagenforschung

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