StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)EU-Projekt CLIMSAVE: Plattform für die Simulation von Auswirkungen des Klimawandels

EU-Projekt CLIMSAVE: Plattform für die Simulation von Auswirkungen des Klimawandels

Das europäische Projekt CLIMSAVE, an dem auch die Universität Kassel beteiligt ist, erforscht seit Januar 2010 die Einflüsse des Klimawandels auf Gesellschaft und Umwelt in Europa. Mit dem Ende des Projekts im Oktober 2013 wird eine Plattform bereitgestellt, die Planern und Entscheidungsträgern dabei helfen soll, die lokalen ökologischen Folgen ihrer Entscheidungen besser einzuschätzen.

Dass vom Menschen erzeugte Treibhausgasemissionen maßgeblich am Klimawandel beteiligt sind, steht inzwischen weitgehend außer Frage. Der Klimawandel wird alle Bereiche der Gesellschaft und Umwelt auf lokaler, nationaler und globaler Ebene beeinflussen. Folglich sind zuverlässige und wissenschaftlich fundierte Informationen für Entscheidungsträger, Planer, Privatunternehmen und Bürger unerlässlich geworden, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.

Übergreifendes Ziel des EU-finanzierten Forschungsprojekts CLIMSAVE (Climate change integrated assessment methodology for cross-sectoral adaptation and vulnerability in Europe) ist daher, klimawandelbedingte Einflüsse auf Umwelt und Wirtschaft in unterschiedlichen geographischen Regionen zu erkennen. Koordiniert durch die Universität Oxford (The Chancellor, Masters and Scholars of the University of Oxford) soll das Projekt Stakeholdern und Politikern wissenschaftlich fundierte Informationen liefern. Schwerpunkte von CLIMSAVE sind :

  • die Analyse von Politiken und regierungspolitischen Entscheidungen,
  • Identifizierung gefährdeter Hotspots,
  • Kostenanalysen der jeweiligen Anpassungsstrategien,
  • Analyse von Unsicherheiten, um auf deren Basis politische Handlungsoptionen auszuwerten,
  • Erhebung der Meinungen und Einstellungen von Interessenvertretern in partizipatorischen Szenarien.

Über eine nutzerfreundliche, interaktive Online-Plattform will das Projekt einem möglichst breiten Publikum seine Forschungsergebnisse zur Verfügung stellen.
Die Bewertungsplattform von CLIMSAVE hilft Stakeholdern, sektorübergreifende Wechselwirkungen besser zu verstehen. Vor allem sollen klimawandelbedingte Einflüsse und Vulnerabilitäten bei den Schlüsselsektoren Landwirtschaft, Wald, Artenvielfalt, Küsten/Auen, Wasserressourcen und städtischer Entwicklung genauer identifiziert werden. Die Plattform bemisst auch klimabezogene und sozioökonomische Szenarien, und inwieweit Ökosystemleistungen dadurch beeinträchtigt oder unterstützt werden. In zwei Fallstudien wurde die Plattform bislang getestet: in einem lokalen Szenario in Schottland und in einer paneuropäischen Fallstudie.

Die Partner von CLIMSAVE gehen davon aus, dass Nutzer durch die neue Plattform besser einschätzen können, wo, wann und unter welchen Umständen welche Maßnahmen gesellschaftspolitisch sinnvoll sind. Auch werden Stakeholdern die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Sektoren verdeutlicht, um die isolierte Sichtweise auf den eigenen Sektor aufzuheben. Die Plattform informiert zudem über Rentabilität und sektorübergreifende Auswirkungen einzelner Anpassungsmaßnahmen. All dies zielt darauf ab, Entscheidungsträgern hinreichende Informationen an die Hand zu geben, damit sie wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels einleiten können.

Ab Oktober 2013 wird die Plattform über die Projektwebseite sowie über einen Link zur Europäischen Plattform für Klimaanpassung (European Climate Adaptation Platform, CLIMATE-ADAPT) verfügbar sein.

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Strategie und Rahmenbedingungen

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