StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Europäische Union unterstützt Ebola-Forschung mit 24,4 Mio. EUR

Europäische Union unterstützt Ebola-Forschung mit 24,4 Mio. EUR

Die Europäische Kommission hat gestern bekannt gegeben, dass sie für dringend benötigte Ebola-Forschung 24,4 Mio. EUR aus dem EU-Haushalt bereitstellen wird.

Gefördert werden fünf Projekte – von groß angelegten klinischen Studien über einen potenziellen Impfstoff bis hin zur Erprobung bereits vorhandener und neuartiger Komponenten zur Behandlung von Ebola. Das Geld aus dem Haushalt des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ wird über ein Schnellverfahren freigegeben, damit die Arbeiten möglichst zügig aufgenommen werden können. Außerdem arbeitet die Kommission gemeinsam mit der Industrie im Rahmen der Technologieinitiative für innovative Arzneimittel an der Weiterentwicklung von Impfstoffen, Arzneimitteln und Diagnoseverfahren für Ebola und anderen hämorrhagischen Erkrankungen.

Hierzu erklärte José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission: „Angesichts der Ebola-Ausbreitung führen wir einen Wettlauf gegen die Zeit. Wir müssen sowohl auf die Notsituation reagieren als auch langfristige Maßnahmen ergreifen. Daher freue ich mich ankündigen zu können, dass weitere Mittel in Höhe von 24,4 Mio. EUR zur Verfügung gestellt werden, um einige äußerst vielversprechende Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Impfstoffen und zur Behandlung der Krankheit beschleunigen zu können.“

„Eine der wichtigsten Botschaften, die von der bei der WHO in Genf stattfindenden Tagung der internationalen Gemeinschaft ausgehen muss, ist die, dass die medizinische Erforschung von Ebola intensiviert werden muss," ergänzte das für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige Mitglied der EU-Kommission, Máire Geoghegan-Quinn. „An diesen Projekten zur Bekämpfung der tödlichen Krankheit wirken die besten Hochschulforschungseinrichtungen und die Industrie mit.”

Unterstützt werden Vorschläge, die Forscherteams aus der gesamten EU und zahlreichen Drittstaaten eingereicht hatten und die anschließend von einer unabhängigen Sachverständigengruppe bewertet wurden (siehe Anhang zu den ausgewählten Projekten).

Professor Peter Piot, Direktor des Londoner Instituts für Hygiene und Tropenmedizin („London School of Hygiene and Tropical Medicine“) und einer der Entdecker von Ebola, reagierte mit folgenden Worten auf die Ankündigung: „Ich begrüße außerordentlich das entschiedene Vorgehen der Kommission, eine Reihe klinischer Versuche und Studien zum Ebola-Virus zu unterstützen und damit einen europäischen Beitrag zur Bekämpfung der Ebola-Krise zu leisten, die bereits so vielen Menschen das Leben gekostet hat.“

Ferner hat die Kommission die Partnerschaft der Europäischen Länder und der Entwicklungsländer zur Durchführung klinischer Studien (EDCTP) ersucht, neu entstehende Epidemien, die Afrika betreffen, darunter auch Ebola, in ihren Arbeitsplan aufzunehmen. Damit kann die EDCTP in den nächsten Aufforderungen finanzielle Mittel für klinische Studien zu Arzneimitteln, Impfstoffen und Diagnoseverfahren bereitstellen.

Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die WHO eine hochrangige Tagung in Genf abhält, auf der Vertreter der internationalen Forschergemeinschaft und der Industrie zusammenkommen. Auf der Tagung soll über den Zugang zu bald verfügbaren Impfstoffen sowie über die Finanzierung von Impf- und Immunisierungskampagnen beraten werden. Außerdem geht es um Fragen der Konzeption, der Produktionskapazitäten, der Regulierung und der rechtlichen Absicherung klinischer Studien.

Quelle: Die Europäische Kommission Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Lebenswissenschaften Förderung

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