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Europäischer Innovationsrat: EU-Kommission nimmt Arbeitsprogramm 2023 an und stellt Wirkungsbericht 2022 vor

Berichterstattung weltweit

Die Europäische Kommission nahm am 7. Dezember 2022 das Arbeitsprogramm 2023 für den Europäischen Innovationsrat EIC an. Dieser verfügt im kommenden Jahr über 1,6 Milliarden EUR, um bahnbrechende Technologien zu fördern. Zudem wurde mit dem "EIC Impact Report 2022" ein Bericht zu der Wirkung der EIC-Förderungen der vergangenen Jahre veröffentlicht.

Der EIC wurde im März 2021 als wichtige Neuerung im Rahmen des Programms „Horizont Europa“ und nach der Pilotphase von 2018 bis 2020 ins Leben gerufen. Im Jahr 2023 bietet er Forschenden sowie Innovatorinnen und Innovatoren Finanzierungsmöglichkeiten in Höhe von 1,6 Milliarden EUR, um bahnbrechende Technologien auszubauen und neue Märkte zu schaffen. Mehr als eine halbe Milliarde Euro ist für Technologien der nächsten Generation in den strategischen Bereichen Energiespeicherung, Quantentechnologien und Halbleiter sowie Ernährungssicherheit veranschlagt.

Förderung und Unterstützung durch den Europäischen Innovationsrat im Jahr 2023

  • EIC-Pathfinder (343 Mio. EUR) für multidisziplinäre Forschungsteams, die visionäre Forschung mit dem Potenzial zu technologischen Durchbrüchen betreiben (Finanzhilfen im Umfang von 4 Mio. EUR).
  • EIC-Transition (128,3 Mio. EUR) für die Umwandlung von Forschungsergebnissen in Innovationschancen mit Schwerpunkt auf Ergebnissen von EIC-Pathfinder-Projekten und Konzeptnachweisprojekten des Europäischen Forschungsrats, damit die Technologien zur Reife gebracht und Geschäftsszenarios für konkrete Anwendungen entwickelt werden können (Finanzhilfen im Umfang von 2,5 Mio. EUR).
  • EIC-Accelerator (1,13 Mrd. EUR) für Start-up-Unternehmen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU), um Innovationen mit großer Wirkung zu entwickeln und auszubauen, die das Potenzial haben, neue Märkte zu schaffen oder bestehende Märkte zu erobern (Finanzhilfen von knapp 2,5 Mio. EUR, Beteiligungsinvestitionen von 0,5 bis 15 Mio. EUR).

Neuheiten

Das diesjährige Arbeitsprogramm umfasst mehrere Neuerungen und Pilotmaßnahmen zur Unterstützung der neuen europäischen Innovationsagenda:

  • Acht Herausforderungen für Start-up-Unternehmen und KMU, um in strategischen Technologiebereichen weltweit an die Spitze vorzudringen. Hierfür stehen 525 Mio. EUR für Finanzhilfen und Investitionen bereit.
  • Ein neues Programm zur Anwerbung von Innovationstalenten, denen bei im Bereich der Hochtechnologie tätigen Start-up-Unternehmen Praktika angeboten werden.
  • Verstärkte Unterstützung für Innovatorinnen durch die Verknüpfung des EIC-Accelerator mit im Rahmen der Initiaive „Women TechEU“ unterstützten Unternehmen.
  • Unterstützung bei der Erprobung von EIC-Innovationen durch öffentliche und private Auftraggeber.
  • Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) durch die Öffnung des Zugangs zu Dienstleistungen und die Einführung eines von EIC und EIT gemeinsam vergebenen Preises speziell für Innovatorinnen.

Unterstützung der Prioritäten der EU

Das EIC-Arbeitsprogramm 2023 enthält einen aktualisierten Satz von "EIC-Herausforderungen" (EIC Challenges). Mehr als eine halbe Milliarde Euro wird für Start-up-Unternehmen zur Entwicklung von Zukunftstechnologien bereitgestellt, die zu den Zielen der EU beitragen werden, die eine raschere Einführung erneuerbarer Energien, eine sichere Halbleiterversorgung und sichere Lebensmittelversorgungsketten sowie umweltfreundliches Bauen anstrebt. Durch die Herausforderungen werden die politischen Ziele der EU, unter anderem REPowerEU, das Chip-Gesetz, das Neue Europäische Bauhaus, die Ernährungssicherheit und die EU-Missionen im Rahmen von Horizont Europa, direkt unterstützt.

Sichtbarkeit und Wirkung

Im "EIC Impact Report 2022" wird die Wirkung des EIC für den Zeitraum von 2014 bis 2021 – von den ersten EIC-Vorläuferprogrammen bis zum ersten Jahr des EIC als vollwertige Initiative im Rahmen von Horizont Europa – dokumentiert.

Die bisherige Unterstützung hat Folgendes ermöglicht:

  • Das Portfolio der EIC-Unternehmen beläuft sich auf einen Gesamtwert von über 40 Milliarden EUR, einschließlich 12 "Einhörner“ (Startup-Unternehmen mit einer Marktbewertung von über einer Milliarde USD) und 112 "Zentauren" (Startup-Unternehmen mit jährlichen Umsatz von mehr als 100 Millionen USD).
  • Schaffung von Anreizen für mehr als 10 Milliarden EUR an Anschlussfinanzierungen für Unternehmen aus dem EIC-Portfolio, welche u. a. aus Risikokapital, von Unternehmen und nationalen Förderbanken stammen.
  • Abschluss von 92 Investitionsvereinbarungen und Mobilisierung von 500 Millionen EUR an Ko-Investitionen ergänzend zum EIC-Fonds, was 2,6 EUR an zusätzlichem Beteiligungsinvestitionen für jeden über den EIC-Fonds investierten Euro entspricht.
  • Unterstützung für mehr als 500 Forschungsprojekte, aus denen rund 1.375 Innovationen hervorgegangen sind, wobei über 90 Prozent wahrscheinlich zu einem neuen oder verbesserten Produkt oder Prozess führen werden.
  • Bereitstellung von 100 Millionen EUR für die Vermarktung bahnbrechender Ideen durch die ersten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für den Übergang im Rahmen des EIC.
  • 20 Prozent der Mittel für von Frauen geführte Unternehmen im Rahmen des Accelerator und über 30 Prozent für Forscherinnen im Rahmen des Pathfinder.

Zum Nachlesen

Quelle: Europäische Kommission, EIC Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Energie Förderung Information u. Kommunikation Innovation Physik. u. chem. Techn. Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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