DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee in Bonn betont:
„Im laufenden Jahr verzeichnen wir bereits 20 Prozent mehr Erasmus-Anträge von den deutschen Hochschulen als 2021. Dies zeigt: Der Wunsch nach Auslandsaufenthalten unter jungen Europäerinnen und Europäern ist nicht nur ungebrochen groß, sondern in der Corona-Pandemie sogar gestiegen. Diesem wachsenden Bedarf müssen und können wir nun gerecht werden. Das Erasmus-Programm ist eine tragende Säule der Internationalisierung der Hochschulen und stärkt die europäische Identität junger Menschen. Beides gilt es in diesen Zeiten großer europäischer Herausforderungen mehr denn je zu unterstützen."
Für die kommenden Jahre legt das Erasmus-Programm den Fokus insbesondere auf Chancengerechtigkeit und Inklusion in allen Bereichen der Mobilität. Wichtig dafür sind erhöhte Fördersätze und zielgruppenspezifische Ansprachen. Zudem soll mit Schwerpunkten beispielsweise zur digitalen Transformation und Nachhaltigkeit ein wichtiger Beitrag für die Erreichung der EU-Klimaziele geleistet werden. So können Studierende ihre Erasmus-Aufenthalte zukünftig als Kurzzeitformate und sogenannte „Blended Mobility“ absolvieren, einer Mischung aus digitalem und physischem Auslandsaufenthalt. Zudem unterstützt das Programm die Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel bei der An- und Abreise.
Dr. Stephan Geifes, Direktor der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD (NA DAAD) sagt:
„Das Thema der Chancengerechtigkeit ist uns ein zentrales Anliegen. Mit der aktuellen Bewilligung möchten wir insbesondere auch Studierenden einen Auslandsaufenthalt ermöglichen, die aufgrund persönlicher oder gesundheitlicher Rahmenbedingungen besondere Unterstützung benötigen.“
Erasmus+ ist das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Unter dem Motto „Enriching lives, opening minds“ fördert es die europaweite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen. In verschiedenen Programmlinien haben deutsche Hochschulen die Möglichkeit, den internationalen Austausch ihrer Studierenden und ihres Hochschulpersonals zur fördern, Kooperations- und Partnerschaftsprogramme zu etablieren und einen weitreichenden institutionellen Austausch zwischen Hochschulen in Europa und weltweit zu nutzen. An Erasmus+ nehmen 33 Länder als Programmländer teil: Die 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei. Zwar ist das Vereinigte Königreich nach dem Brexit kein Programmland mehr, es bleibt aber Partnerland. Somit können weiterhin Mobilitäten dorthin gefördert werden.
In Deutschland fungiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für den Hochschulbereich als nationale Behörde für Erasmus. Der DAAD übernimmt als eine von vier nationalen Agenturen die Umsetzung des Erasmus-Programms bei der Hochschulbildung.
2022 ist das Jubiläumsjahr für das Erasmus-Programm, das am 15. Juni 1987 startete und somit diesen Monat 35 Jahre alt wird.