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France 2030: Französischer Staatspräsident Macron kündigt weitere Maßnahmen zur Umsetzung der nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz an

Berichterstattung weltweit

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron kündigte auf der Vivatech 2023 einen ehrgeizigen, von France 2030 finanzierten Plan zur Umsetzung der zweiten Phase der nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz an. Insbesondere die mit 500 Millionen EUR geförderte Maßnahme "IA-Cluster" soll nationale Ausbildungs- und Forschungszentren stärken und zu europäischen und internationalen Spitzenreitern machen, sowie die Zahl der Expertinnen und Experten für KI in Frankreich bis 2030 massiv erhöhen.

Der Aufruf "IA-Cluster" zielt darauf ab, 5 bis 10 französische Universitäten und Hochschulen als europäische und weltweite Spitzenreiter im Bereich der künstlichen Intelligenz hervorzubringen. Ausgewählt von einer internationalen Jury erhalten diese insgesamt 500 Mio. EUR mit dem Ziel Frankreich führend in Hochschulbildung und Forschung zu positionieren. Dadurch will Frankreich zu einem der Weltmarktführer im Bereich KI werden, um die besten internationalen Talente, Studierenden und Forschenden auszubilden und anzuziehen. Der Aufruf wird von den französischen Ministerien für Wirtschaft, Finanzen, industrielle und digitale Souveränität, Hochschulbildung und Forschung, dem Generalsekretariat für Investitionen und der Agence nationale de la recherche (Nationale Forschungsagentur, ANR) veröffentlicht. Die ausgewählten Projekte sollen auf den Errungenschaften von bestehenden Exzellenzzentren wie den 3IA-Instituten aufbauen und müssen entweder durch die Qualität ihrer Lehre, der Exzellenz ihrer Forschung, ihres Innovationspotenzials und Technologietransfer oder ihre Attraktivität für Studierende aus der ganzen Welt ihre Fähigkeit nachweisen, Frankreichs weltweite Spitzenposition zu stärken. Ziel dieses Aufrufs ist die Positionierung von mindestens drei französischen Hochschulen in den Top 50 KI-Universitäten weltweit und die Verdoppelung der Zahl der hochrangigen KI-Spezialisten Frankreichs.

Das Training und die Weiterentwicklung neuer KI-Modelle erfordern oftmals enorme Rechenleistungen und Strukturen, die nur von Staaten oder größeren Unternehmen erworben und bereitgestellt werden können. Parallel zur Unterstützung der Entstehung eines unabhängigen kommerziellen Angebots für KI-Training in der Cloud (IA-as-a-Service) wird der Supercomputer "Jean-Zay" am CERN in den kommenden Monaten für KI-Entwicklungen besser zugänglich gemacht. Bereits zwischen Mai 2021 und Mai 2022 wurde dadurch das Modell Bloom, eines der ersten Open-Source-Gigamodelle, trainiert. Ab dem Jahr 2025 soll außerdem der neue europäische Supercomputer Exascale, an dessen Finanzierung Frankreich und die Europäische Union beteiligt sind, die verfügbare Rechenleistung verzehnfachen.

Eine von der öffentlichen Investitionsbank (Banque publique d'investissementBpifrance durchgeführte Projektausschreibung stellt weitere 40 Mio. EUR bereit, um digitale Nutzungsmöglichkeiten für generative KI zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen, wie zum Beispiel Lern- und Testdatenbanken für das Training neuer Modelle. Diese offenen Datenbanken sollen insbesondere französische und europäische ethische Werte widerspiegeln und so die Entwicklung von an diese Werte angepassten KIs fördern. Im Rahmen dieser Ausschreibung kann auch die Bereitstellung von vorab trainierten und für die Öffentlichkeit zugänglichen KI-Gigamodellen sowie die Anpassung solcher Modelle an spezifische Anwendungsfälle in einem bestimmten Berufszweig oder Teil der Wirtschaft gefördert werden.

Das neue Programm IA Booster France 2030 soll französische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und mittelgroße (Midcap) Unternehmen bei ihrem digitalen Transformationsprozess unterstützen. Es soll dabei helfen, Angebote durch neue Dienstleistungen zu erweitern, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Produktionsanlagen mithilfe von KI zu modernisieren. Zu diesem Zweck werden den Unternehmen individuelle Schulungs- und Beratungsmodule angeboten. Dieses vom französischen Staat im Rahmen von France 2030 mit 25 Mio. EUR finanzierte Programm hat das Potenzial mehrere Tausend Unternehmen erreichen und wird von Bpifrance in Abstimmung mit lokalen Partnern und Einrichtungen durchgeführt.

Präsident Macron kündigte außerdem den baldigen Start eines internationalen Wettbewerbs an, bei dem die weltweit besten KI-Teams, darunter auch mehrere französische Teams, in einem Wettstreit und unter kontrollierten Bedingungen zusammengeführt und miteinander verglichen werden sollen. Dieser Wettbewerb ist über mehrere Monate angelegt und soll die verschiedenen entwickelten Modelle unterschiedlichen Aufgaben (unter anderem Problemlösung, Produktion von Inhalten) mit steigendem Schwierigkeitsgrad aussetzen, um die Entstehung von KI für den Alltagsgebrauch zu begleiten. Die organisatorischen Modalitäten dieses Wettbewerbs werden in den kommenden Wochen genauer festgelegt.

Diese Ankündigungen sind Teil der 2018 gestarteten nationalen Strategie für künstliche Intelligenz. Die Regierung hat am 8. November 2021 die zweite Phase dieser Strategie mit Fokus auf Talentförderung eingeleitet. In den kommenden fünf Jahren werden fast 2,2 Mrd. EUR für den Bereich KI bereitgestellt, davon 1,5 Mrd. EUR aus öffentlichen Mitteln und 506 Mio. EUR aus privater Finanzierung. Diese zweite Phase ist auf die Verbreitung von KI-Technologien in der Wirtschaft ausgerichtet und soll gleichzeitig die Entwicklung und Innovation in bestimmten Schwerpunktbereichen, beispielsweise eingebettete künstliche Intelligenz, Edge Computing, Vertrauenstechnologien für die Erklärbarkeit und Zuverlässigkeit von Algorithmen (insbesondere für die Luftfahrt, den Energiesektor, autonome Fahrzeuge oder die Industrie 4.0) und die Entwicklung energieeffizienter KI, unterstützen.

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Quelle: Ministère de l'Enseignement supérieur et de la Recherche (MESR) Redaktion: von Laura Bazahica, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich EU Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Information u. Kommunikation Infrastruktur Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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