"Im Vergleich zu den Vorjahren ist in 2015 der Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen, die ERP-Software nutzen, deutlich gestiegen. Inzwischen sind die KMU in Deutschland innerhalb der Europäischen Union führend und liegen sechs bzw. zehn Prozentpunkte vor ihren Rangnachfolgern Belgien bzw. Dänemark", berichtet IfM-Wissenschaftler Dr. Christian Schröder, der das Digitalisierungsverhalten der KMU in Deutschland seit Jahren auf der Basis der jeweils aktuellen Eurostat-Daten beobachtet.
Auch Kundendaten werden mit Hilfe von Software-Lösungen wie Customer-Relationship-Management (CRM) vergleichsweise häufig gesammelt und katalogisiert. Dagegen stagniert aktuell im Vergleich zu früheren Jahren der Anteil der KMU in Deutschland (24 %), die ihre Geschäftsprozesse mit denen von Zulieferern und/oder Kunden verbunden haben.
"Aus technologischer Sicht wären die vorhandenen Cloudangebote der optimale Weg, um den Informationsaustausch zwischen den Unternehmen zu organisieren. Tatsächlich nutzen die KMU in Deutschland die Cloud-Dienstleistungen jedoch deutlich seltener als die KMU in anderen EU-Ländern. Ein wesentlicher Grund hierfür liegt sicherlich immer noch darin, dass die KMU der Datenverwaltung über Internet-Clouds misstrauen. Ihre Sorge gilt dabei nicht nur der Datensicherheit, sondern auch der anwendbaren Gerichtsbarkeit, wenn der Cloud-Server in einem anderen (außer-)europäischen Land steht", so Dr. Christian Schröder.
Gleichwohl liegen die deutschen KMU im Hinblick auf die Integration mit Zulieferern und Kunden acht Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt innerhalb der Europäischen Union und an zweiter Stelle hinter den KMU in Dänemark.
Die Übersicht über den EU-Vergleich sowie Studien zum Stand der Digitalisierung in Deutschland sind auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (scrollen zu "Digitalisierung der KMU im EU-Vergleich") abrufbar.