StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Neuer EU-Innovationsrat fördert Forschungstransfer und Innovationen bei Start-ups und KMU

Neuer EU-Innovationsrat fördert Forschungstransfer und Innovationen bei Start-ups und KMU

Berichterstattung weltweit

Die EU-Kommission hat am 18. März den neuen Europäischen Innovationsrat (EIC) auf den Weg gebracht, damit aus Ideen der Wissenschaft schneller bahnbrechende Innovationen werden. Der EIC ist eine Neuheit im Forschungsprogramm Horizont Europa und weltweit einzigartig: Er verbindet die Forschung zu neuen Technologien mit einem beschleunigenden Element und einem Fonds, um innovative Start-ups und kleine und mittlere Unternehmen bei der Expansion zu unterstützen.

Der Europäische Innovationsrat (EIC) verfügt über einen Haushalt von über 10 Mrd. Euro für den Zeitraum 2021-2027, rund 3 Mrd. Euro davon fließen in den EIC-Fonds. Er nutzt die Erfahrungen und Ergebnisse aus seiner Pilotphase von 2018 bis 2021, der mit Mitteln in Höhe von 3,5 Mrd. Euro mehr als 5.000 KMU und Start-up-Unternehmen sowie über 330 Forschungsprojekte unterstützt hat.

Der EIC weist mehrere Merkmale auf, die ihn in seiner Form der Unterstützung von Pioniervorhaben und -projekten einzigartig machen:

  • Mit dem EIC-„Accelerator“ werden KMU, insbesondere Start-ups und Spin-out-Unternehmen, bei der Entwicklung und Erweiterung bahnbrechender Innovationen unterstützt. Der EIC-Accelerator weist ein neues, innovationsfreundliches Antragssystem auf, bei dem Start-ups und KMU jederzeit über ein vereinfachtes Verfahren Finanzmittel beantragen können.
  • Ein Team von EIC-Programmmanagern wird für die Entwicklung von Visionen für bahnbrechende technologische Innovationen (wie Zell- und Gentherapie, grüner Wasserstoff und Instrumente zur Behandlung von Hirnerkrankungen), für die Verwaltung von Portfolios der EIC-Projekte und für die Zusammenführung von Interessenträgern zur Verwirklichung dieser Visionen zuständig sein.
  • Ein neues EIC-Überleitungsfinanzierungsprogramm wird dazu beitragen, Forschungsergebnisse (aus dem EIC-„Pathfinder“ und dem Europäischen Forschungsrat) zu Innovationen (Spin-outs, kommerzielle Partnerschaften usw.) werden zu lassen.
  • Es werden neue Maßnahmen zur Unterstützung von Innovatorinnen eingeführt, zu denen auch ein Programm für weibliche Führungskräfte gehört. In Partnerschaft mit dem Enterprise Europe Network werden begabte Innovatorinnen – wie auch alle innovativen KMU aus weniger dafür bekannten Regionen – bei der Antragstellung unterstützt, was dabei hilft, die Innovationskluft zu überwinden.

Die im ersten Arbeitsprogramm des Europäischen Innovationsrats angekündigten Finanzierungsmöglichkeiten umfassen:

  • Finanzierung aus dem EIC-Accelerator in Höhe von 1 Mrd. Euro für Start-ups und KMU, um Innovationen mit großer Wirkung zu entwickeln und auszubauen, die das Potenzial haben, neue Märkte zu schaffen oder bestehende Märkte zu erobern. Hierbei handelt es sich um eine einzigartige Mischfinanzierung, bei der Beteiligungen (oder beteiligungsähnliche Instrumente wie wandelbare Darlehen) von 0,5 Mio. Euro bis 15 Mio. Euro, die aus dem EIC-Fonds stammen, mit Finanzhilfen von bis zu 2,5 Mio. Euro kombiniert werden. Von den 1 Mrd. Euro sind 495 Mio. Euro für bahnbrechende Innovationen für den europäischen Green Deal und für strategische Technologien im digitalen und im Gesundheitsbereich vorgesehen.
  • Finanzierung über EIC-Pathfinder für multidisziplinäre Forschungsteams in Höhe von 300 Mio. Euro für visionäre Forschung mit dem Potenzial, technologische Durchbrüche zu erzielen. Forschungsteams können hier Finanzhilfen von bis zu 4 Mio. Euro beantragen. Der Großteil der Mittel wird über offene Aufforderungen ohne vorab festgelegte thematische Prioritäten vergeben. 132 Mio. Euro hingegen werden für fünf konkrete Herausforderungen bereitgestellt: selbstbewusste künstliche Intelligenz (KI), Instrumente zur Messung der Hirnaktivität, Zell- und Gentherapie, grüner Wasserstoff und künstliches Lebendmaterial.
  • EIC-Überleitungsfinanzierung in Höhe von 100 Mio. Euro, damit aus Forschungsergebnissen Innovationschancen werden. Im Mittelpunkt dieser ersten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die EIC-Überleitungsfinanzierung stehen Ergebnisse, die im Rahmen von Pilotprojekten des EIC-Pathfinder und von Konzeptnachweisprojekten des Europäischen Forschungsrats erzielt wurden, damit die Technologien zur Reife gebracht und Geschäftsszenarios für konkrete Anwendungen entwickelt werden können.

Im Rahmen des Europäischen Innovationsrat werden mehrere Preise vergeben, um diejenigen auszuzeichnen, die die Zukunft der Innovation in Europa gestalten:

  • Mit dem EU-Preis für Innovatorinnen werden die begabtesten Unternehmerinnen aus der EU und den mit Horizont Europa assoziierten Ländern ausgezeichnet, die ein erfolgreiches Unternehmen gegründet und Innovationen auf den Markt gebracht haben.
  • Mit dem Preis Europäische Innovationshauptstadt (iCapital) wird die Rolle der Städte bei der Gestaltung des lokalen Innovationsumfelds und bei der Förderung wegweisender Innovationen gewürdigt. Dieses Jahr gibt es die neue Kategorie der „Aufstrebenden Innovativen Stadt Europas“ für Städte mit mehr als 50 000 und weniger als 250 000 Einwohnern.
  • Der Europäische Wettbewerb für soziale Innovation zielt darauf ab, Anreize für soziale Innovationen zu schaffen und diese zu unterstützen und zu belohnen. Diese Innovationen sollen Menschen und Organisationen dabei helfen, die Kompetenzen zu ermitteln, zu entwickeln und zu stärken, die sie benötigen, um sich in einer sich wandelnden Welt anzupassen und zu entfalten.
  • Mit dem Europäischen Preis für innovationsfördernde Auftragsvergabe sollen die Bemühungen öffentlicher und privater Auftraggeber in ganz Europa zur Förderung der innovationsfördernden Auftragsvergabe und der innovativen Art und Weise der Beschaffung von Lösungen anerkannt werden.

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Quelle: Europäische Kommission Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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