StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Projekt SANDRA: Wie Europa zum sichersten Luftraum der Welt wird

Projekt SANDRA: Wie Europa zum sichersten Luftraum der Welt wird

Innovationen der Luftfahrtkommunikation könnten signifikante Verbesserungen für den Flugverkehr im europäischen Luftraum bringen. Durch den Einsatz modernster Technik könnten die jährlichen Kosten für die Fragmentierung des Luftraumes von schätzungsweise 5 Mrd. erheblich reduziert werden.

Die heutigen Systeme sind nicht in der Lage, Flugdaten des europäischen Luftraumes in Echtzeit zu verarbeiten und bereitzustellen. Die Prozesse und Verfahren bieten nicht die notwendige Flexibilität, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden und durch neue Sicherheitsansprüche ist es schwierig geworden, Menschen und Güter effizient zu bewegen. Die bestehenden europäischen Systeme, die den Luftverkehr regeln, haben bereits ihre Grenzen erreicht. Zum Vergleich, die Vereinigten Staaten kontrollieren dieselbe Menge an Luftraum wie Europa, mit einem höheren Verkehrsaufkommen für nur die Hälfte der Kosten. 

Daher soll das Projekt SANDRA ("Seamless aeronautical networking through integrations of data links, radios and antennas"), einen neuen Datenlink entwicklen, der die Verbindung zwischen dem Airborne Thematic Mapper (ATM) und den Bodensystemen herstellt. Diese innovative Technologie, die von der Europäischen Kommission unter dem Siebten Rahmenprogramm für Forschung (RP7) ko-finanziert wird, soll die Nachfrage der Luftfahrtbetriebe, die sich bis 2025 verdoppeln soll, befriedigen.

Mit dem neuen System stehen dem Flugzeug multiple Daten- oder Sprachlinks gleichzeitig zur Verfügung. Diese Links werden auf der Basis des geografischen Standorts und einer besonderen Untergruppe von Kommunikationssystemen an Bord verfügbar sein. Bei einem Flug rund um den Globus kann ein Flugzeug verschiedene Link-Typen von unterschiedlichen Anbietern nutzen, um eine Vielzahl von Dienstleistungen einzusetzen.

Reisende werden auch von den Vorteile profitieren, geringere Kosten und weniger Verzögerungen sowie mehr Effizienz, Kapazitäten und Sicherheit des Luftverkehrssystems. Auch auf die wachsende Nachfrage nach mobilem Zugang zu Breitbandnetzen an Bord von Flugzeugen haben mehrere Fluggesellschaften reagiert und die verfügbaren Technologie ausgewertet, durch die eine Nutzung von mobilen Geräten an Bord möglich werden könnte.

Die Luftfahrt leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesamtwirtschaft der EU. Sie trägt mit 5,1 Millionen Arbeitsplätze und 365 Mrd. Euro Umsatz, 2,4% des europäischen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Langfristig wird ein Wachstum des globalen Luftverkehrs bis 2030 von 5% pro Jahr erwartet. Mit zunehmendem Verkehrsaufkommen vermehren sich auch die Sicherheitsanforderungen, weshalb es das Hauptziel der EU-Luftfahrt-Politik ist, sicherzustellen, dass Europa den sichersten Luftraum in der Welt hat.

Das integrierte SANDRA-System wird einen nachhaltigen Service schaffen, der von den europäischen Fluggesellschaften kommerziell genutzt werden kann. Was wiederum einen Service garantiert, der für alle Passagiere und Dienstleister erschwinglich ist, und Technologie von europäischen Herstellern einsetzt.

Versuche in Testumgebungen und im Flug sind für SANDRA für Mai 2013 an den Flughäfen Oberpfaffenhofen in Deutschland und Toulouse in Frankreich geplant.

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Sicherheitsforschung Mobilität Wirtschaft, Märkte Information u. Kommunikation

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