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Rolle von Atomwaffen für die Sicherheit Europas: Stanton Foundation fördert Forschungsprojekt am Centre for International Security der Hertie School

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Es ist das erste Mal, dass die US-amerikanischen Stanton Foundation ein Projekt dieser Größenordnung in Europa bewilligt hat. Die Zuwendung beläuft sich auf bis zu 684.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren. Hauptziel des Projekts ist es, die Rolle von Atomwaffen für die Sicherheit Europas zu untersuchen und verschiedene europäische Perspektiven in die internationale Debatte einzubringen.

Das Forschungsprojekt “Understanding Assurance, Deterrence, and Potential Nuclear Escalation in Europe” beginnt im September 2020 und baut auf dem jüngsten Projekt des Centre auf, das sich mithilfe eines „Introductory Grant“ der Stanton Foundation der Rolle nicht-strategischer Atomwaffen für die NATO widmete. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird das Centre ein Netzwerk jüngerer europäischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufbauen, die sich mit nuklearer Sicherheit befassen, und sie im Rahmen einer jährlichen Konferenz zusammenbringen. Gleichzeitig fördert es in enger Zusammenarbeit mit der Münchner Sicherheitskonferenz und anderen Partnern eine evidenz-basierte Debatte über nukleare Sicherheit in Deutschland und Europa. Diese Themen sollen auch ein fester Bestandteil des Lehrplans des Master of International Affairs-Programms der Hertie School werden.

Das Projekt umfasst mehrere Forschungsbereiche und beschäftigt sich mit aktuellen Fragen wie:

  • Welche Rolle spielen nicht-strategische amerikanische Atomwaffen, die in Europa stationiert sind, für die Gewährleistung der Sicherheit der NATO-Verbündeten? Welche Bedeutung haben diese Waffen für die transatlantische „Lastenteilung“ und die Rückversicherung der Bündnispartner? (Leitung: Julian Wucherpfennig, Professor of International Affairs and Security an der Hertie School)
  • Kann die NATO die Quadratur des Kreises schaffen und sowohl den Zusammenhalt der Bündnispartner aufrechterhalten als auch Gegner erfolgreich abschrecken? Was sind konkrete Herausforderungen und Lösungen für eine heterogene Allianz mit unterschiedlichen nuklearen Sicherheitskulturen? (Leitung: Tobias Bunde, Postdoctoral Researcher am Centre for International Security)
  • Welche Optionen hat Europa, falls die Vereinbarungen zur nuklearen Teilhabe der NATO zusammenbrechen und die USA auf ihre Nukleargarantie verzichten? Was sind realistische alternative Optionen für eine europäische nukleare Abschreckung? (Leitung: Tobias Bunde und Marina Henke, Professor of International Relations an der Hertie School)
  • Könnte eine Auseinandersetzung zwischen der NATO und Russland eine nukleare Eskalation auslösen, und wenn ja, wie und unter welchen Bedingungen? (Leitung: Marina Henke)

Diese Fragen sind sowohl theoretisch als auch empirisch von höchster Aktualität und Relevanz und stehen im Mittelpunkt der gegenwärtigen europäischen nuklearen Sicherheitsdebatte.

Stanton Foundation

Die Stanton Foundation ist eine private Stiftung mit Sitz in den USA, die von Frank Stanton, einem langjährigen Präsidenten des Columbia Broadcasting System (CBS) und Berater von Präsident Eisenhower in den 1950er Jahren in Nuklearfragen, gegründet wurde. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Unterstützung der politischen Forschung im Bereich der internationalen Sicherheit mit besonderem Schwerpunkt auf der nuklearen Sicherheit.

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Quelle: Hertie School via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA EU Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Sicherheitsforschung

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