StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Smart Farming für Europa: Neue Plattform für eine datengesteuerte und ressourcenschonende Landwirtschaft

Smart Farming für Europa: Neue Plattform für eine datengesteuerte und ressourcenschonende Landwirtschaft

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Unter der Leitung des Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS arbeiten in dem im Oktober 2019 gestarteten EU-Projekt "ATLAS" 30 Partner daran, eine Plattform zu entwickeln, mit der die Zukunft der Landwirtschaft ressourcenschonend gestaltet werden kann und die dem Landwirt absolute Datenhoheit garantiert.

Daten spielen in der modernen Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Schon jetzt nutzen Landwirte die Möglichkeiten moderner Sensor- und Analysesysteme, stehen dabei aber vor dem großen Problem der mangelnden Interoperabilität. Dass alle Technologien auch untereinander kommunizieren können, erfordert eine sorgfältige Auswahl von Maschinen, Sensoren und Datenverarbeitungsplattformen. Dabei sind die Landwirte oft von den Herstellern der Landmaschinen abhängig, was die Anpassung der Systeme an die spezifischen Bedürfnisse erschwert und weniger Flexibilität ermöglicht.

Das von der EU-Förderinitiative Horizont 2020 unterstützte Projekt "Agricultural Interoperability Analysis System ATLAS" will diese Einschränkungen durch die Entwicklung einer offenen digitalen Serviceplattform für landwirtschaftliche Anwendungen überwinden und den Aufbau neuer, innovativer Geschäftsmodelle für die datengesteuerte Landwirtschaft vorantreiben. Die Plattform wird eine flexible Kombination von Landmaschinen, Sensorsystemen und Werkzeugen zur Datenanalyse ermöglichen und soll so die Produktivität durch den Einsatz modernster digitaler Technologien nachhaltig steigern.

Ziel des ATLAS-Projektes ist es, dass Landwirte die Möglichkeit haben, die Daten aus ihren Maschinenverbünden mit anderen europäischen Betrieben auf der ATLAS-Plattform zu teilen. So können Angaben dazu bereitgestellt werden, welche Krankheiten bei welcher Bewässerungs- oder Bodensituation wann und in welcher Intensität aufgetreten sind, oder umgekehrt: unter welchen Voraussetzungen eine Ernte besonders erfolgreich war. Durch die Zusammenführung dieser Daten können dann bessere Vorgehensweisen für die Bewirtschaftung der Felder errechnet werden. Im Optimalfall kann der einzelne Landwirt dadurch noch einmal Ressourcen einsparen. Die Besonderheit an der Plattform ist, dass jeder Landwirt selbst entscheiden kann, welche Daten er freigeben möchte. Außerdem soll das System mit allen Landmaschinen kompatibel sein.

Im Rahmen des ATLAS-Projektes werden die Vorteile der datengesteuerten Landwirtschaft in einer Vielzahl von Pilotstudien demonstriert. Um diese Pilotprojekte werden Kompetenzzentren eingerichtet und ein Netzwerk von Endverbrauchern, Dienstleistern, Forschenden und politischen Entscheidungsträgern aufgebaut, um die Vorteile der digitalen Landwirtschaft einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Darüber hinaus wird es innovativen Unternehmen durch eine Anschub-Finanzierung ermöglicht, ihre Dienstleistungen über die Plattform anzubieten.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Geowissenschaften Information u. Kommunikation Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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