StartseiteAktuellesNachrichtenStartschuss für gemeinsame europäische Forschungsinitiative: Landwirtschaft ohne chemische Pestizide

Startschuss für gemeinsame europäische Forschungsinitiative: Landwirtschaft ohne chemische Pestizide

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

24 europäische agrarwissenschaftliche Forschungseinrichtungen, darunter das Julius Kühn-Institut, unterzeichneten am 23.02.2020 am Rande der „Paris International Agricultural Show“ die gemeinsame Deklaration „Für eine Landwirtschaft ohne chemischen Pflanzenschutz“.

Die Landwirtschaft ist derzeit öffentlicher Dauerkritik ausgesetzt. Grundlegende Änderungen in der Produktionsweise werden gefordert. Im Zentrum der Kritik steht dabei der intensive Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln wie Insektiziden, Fungiziden und Herbiziden. Vor diesem Hintergrund haben das französische Institut national de recherche pour l‘agriculture, l‘alimentation et l‘environnement (INRAE), das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und das Julius Kühn-Institut (JKI) Mitte 2018 begonnen, eine Forschungsallianz zu schmieden, mit dem Ziel einer deutlichen Verringerung des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Die Initiative aus der Forschung will helfen, die wissenschaftlichen Grundlagen für den gesellschaftlich geforderten Wandel in der Landwirtschaft zu schaffen, um diesen voranzutreiben. 24 Forschungseinrichtungen aus insgesamt 16 europäischen Ländern haben am 23. Februar 2020 in Paris eine Deklaration unterzeichnet, in der sie sich verpflichten, gemeinsam an diesem Ziel zu arbeiten.

Die Initiative ist eingebettet in den von der Europäischen Kommission im Dezember 2019 beschlossenen Green Deal. Die Maßnahmen betreffen sektorübergreifend die Landwirtschaft, die Ernährungswirtschaft und die Umwelt. Die an der Forschungsinitiative „Towards a chemical Pesticide-free Agriculture“ beteiligten 24 Forschungseinrichtungen haben bereits eine Forschungsagenda erarbeitet. So wollen sie resiliente Anbauverfahren entwickeln, die Ökosystemleistungen besser berücksichtigen, die Züchtung krankheitsresistenter Sorten vorantreiben sowie die Gerätetechnik verbessern und weitere innovative technische Lösungen erarbeiten. Zudem sollen die Maßnahmen sozioökonomisch begleitet werden, denn eine Änderung der Bewirtschaftung bringt Änderungen für die in der Landwirtschaft Beschäftigten mit sich.

Damit die Agenda umgesetzt werden kann, ist die Vernetzung der verschiedenen nationalen Forschungseinrichtungen nötig. In einem weiteren Schritt müssen die nationalen und europäischen Forschungsausrichtungen zusammengeführt werden. Federführung für die Initiative, an der sowohl Experten und Stakeholder aus Forschung als auch aus der Politik eingebunden werden sollen, hat das INRAE in Frankreich.

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Quelle: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen/ IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich EU Themen: Netzwerke Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit

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