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Universitätsklinikum Frankfurt: Neues Forschungs- und Laborgebäude zur Untersuchung von Herz-Kreislauferkrankungen

Der deutschlandweit bei Herz-Kreislauferkrankungen einzigartige Forscherverbund in Frankfurt erhält eine angemessene Heimstätte. Der Neubau des European Cardiovascular Science Centers wurde offiziell übergeben.

Der deutschlandweit bei Herz-Kreislauferkrankungen einzigartige Forscherverbund in Frankfurt erhält ein neues Gebäude. Der Neubau des European Cardiovascular Science Centers Frankfurt wurde heute im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Dr. Helge Braun, der hessischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, und der Staatssekretärin im Hessischen Ministerium der Finanzen, Prof. Luise Hölscher, offiziell übergeben.

In diesem Neubau werden Wissenschaftler der Goethe-Universität die Entstehung und den Verlauf von Herz-Kreislauferkrankungen untersuchen. Ziel ist es, die neuen Erkenntnisse in innovative diagnostische und therapeutische Strategien und Verfahren umzusetzen. Das Land Hessen und der Bund investierten rund 33,5 Millionen Euro in dieses zukunftsweisende Bauprojekt. Der Landesanteil für den Forschungsbau wird aus dem Hochschulbauinvestitionsprogramm HEUREKA finanziert. Der Frankfurter Verbund von klinischer und experimenteller Forschung auf kardiovaskulärem Gebiet ist in dieser Form einzigartig in Deutschland.

„Mit diesem Forschungsbau, den der Bund als Vorhaben von nationaler Bedeutung mitfinanziert hat, können in vorbildlicher Weise die am Standort vorhandenen Expertisen in der kardiovaskulären Forschung zusammengeführt werden. Damit werden die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am nationalen und internationalen Wettbewerb in diesem Forschungsbereich geschaffen“, hob Staatssekretär Braun hervor. „Die Bekämpfung der Volkskrankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen zählt zu den großen Herausforderungen der Zukunft. Mit dem Neubau des ECSCF in Frankfurt schaffen wir optimale Voraussetzungen für die Spitzenforschung zum Wohl und der Gesundheit unserer Bürger“, sagte Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann.

Finanzstaatssekretärin Hölscher erklärte: „Mit dem neuen Forschungs- und Laborgebäude ECSCF hat das Exzellenzcluster ein hocheffizientes Gebäude erhalten, das beste Voraussetzungen für die wissenschaftliche Arbeit bieten wird.“ Es sei eine bemerkenswerte Leistung, dass mit dem ECSCF bereits der dritte vom Bund geförderte Forschungsbau der Goethe-Universität fertiggestellt ist. Hölscher erläuterte: „Allein für die Baumaßnahmen im Rahmen der Exzellenzförderung sind in den vergangenen Jahren mehr als 100 Mio. Euro aus dem bundesweiten Programm zur Stärkung der universitären Spitzenforschung nach Frankfurt geflossen. Die Maßnahmen zielen auf eine zukunftsweisende medizinische Versorgung, Lehre und Forschung, verbunden mit einer wirtschaftlichen Betriebsführung.“

Bauliche Konzentration für noch bessere Kooperation

Der neue Gebäudekomplex wurde gebaut, um die benötigten Rahmenbedingungen für eine noch bessere Verzahnung von klinischer und experimenteller Forschung zu ermöglichen. Die verschiedenen Forschungsgruppen des kardiovaskulären Exzellenzclusters können in dem neuen ECSCF integriert zusammenarbeiten. Die Schnittstelle zwischen präklinischer Forschung und klinischer Entwicklung wird spürbar verbessert, weil Ressourcen und Expertise nun gebündelt werden. Außerdem schafft das verbesserte Raumangebot den Platz für hochtechnisierte Großgeräte. „Mit dieser Konzentration der verschiedenen Arbeitsgruppen innerhalb eines Gebäudes wurde ein weiterer Meilenstein erreicht, durch den die Effizienz und Produktivität dieses bereits jetzt international führenden Forschungsschwerpunktes an der Goethe-Universität weiter verstärkt wird“, sagte der Prodekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Thomas Klingebiel. Der Sprecher des Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary System, Prof. Andreas Zeiher, erklärte: „Wir freuen uns insbesondere darauf, in den kommenden Jahren mit der jetzt etablierten Infrastruktur noch erfolgreicher neue Behandlungsmethoden für unsere Patienten zu entwickeln.“ Gleichzeitig sind Klingebiel und Zeiher froh über das klare Bekenntnis der Landesregierung, die wissenschaftliche Exzellenz im Fachbereich Medizin der Goethe-Universität nachhaltig zu fördern.

Ein vergleichbares Vorhaben, wie der Bau des ECSCF, ist in dieser Form derzeit weder in Deutschland noch in Europa realisiert. In dem neuen Forschungsgebäude werden bestehende Arbeitsgruppen aus molekularer und klinischer Kardiologie, Stammzellbiologie, Physiologie und Pharmakologie sowie die auf dem Herz-Kreislauffeld aktiven Wissenschaftler des LOEWE-Zentrums für Zell- und Gentherapie untergebracht. Sie sollen ergänzt werden durch weitere eingeworbene Professuren zu Themen wie molekulare Bildgebung und vaskuläre Signale sowie neu zu rekrutierende Nachwuchsgruppen.

Exzellenzcluster wurde im letzten Jahr erneut ausgezeichnet

Frankfurt gilt bereits heute als herausragendes Zentrum der kardiovaskulären Forschung. Dieser Forschungsschwerpunkt ist eines der Aushängeschilder des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität. Die Entwicklung und Etablierung zelltherapeutischer Verfahren und exzellente grundlagenwissenschaftliche Arbeiten haben zur internationalen Reputation des Standorts beigetragen. 2012 ist das Exzellenzcluster „Herz-Lungensystem“ im Rahmen der bundesweiten Exzellenzinitiative erneut – wie schon 2006 – ausgezeichnet und zur Weiterförderung ausgewählt worden. Im Verlauf von fünf Jahren fließen damit über 30 Millionen Euro in dieses deutschlandweit einzige Projekt für die Herz-Lungenmedizin. „Die Kooperation der Herzspezialisten der Goethe-Universität mit den Lungenspezialisten der Universität Gießen und den Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim hat sicherlich europaweit Leuchtturmcharakter für die Herz-Lungenmedizin“, so Prof. Zeiher. In den vergangenen Jahren konzentrierten sich die Forscher auf drei Gebiete: Erkrankungen des Herz- und Lungengewebes, Gefäßerkrankungen und das Zusammenwirken der beiden Organe. Das in der Grundlagenforschung erzielte verbesserte Verständnis der Krankheitsursachen auf molekularer Ebene ermöglicht es, Herz- und Kreislauferkrankungen künftig besser vorbeugen zu können und neue Angriffspunkte zur Behandlung zu finden.

Funktionale Struktur

Haus 25 B befindet sich vom Main aus gesehen direkt rechts der Haupteinfahrt zum Universitätsklinikum. Es ist das Pendant des im Jahr 2004 fertig gestellten Forschungsturms zur Linken der Einfahrt. Um einen rechteckigen zentralen Innenhof sind die Funktionszonen angeordnet. Im Erdgeschoss, wo sich der Haupteingang befindet, sind Untersuchungs- und Behandlungsräume mit jeweils einem Arztzimmer untergebracht; in den Obergeschossen befinden sich die Labor- und Büroräume.

Quelle: IDW Nachrichten / Universitätsklinikum Frankfurt Redaktion: Länder / Organisationen: EU Deutschland Themen: Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften Infrastruktur

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