StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Universitätsklinikum Ulm gründet neues europaweites Konsortium für Lymphdrüsenkrebs

Universitätsklinikum Ulm gründet neues europaweites Konsortium für Lymphdrüsenkrebs

Unter Leitung von Prof. Dr. Christian Buske, Ärztlicher Direktor des Instituts für Experimentelle Tumorforschung am Integrativen Tumorzentrums des Universitätsklinikums Ulm und der Medizinischen Fakultät (CCCU), ist ein neues europäisches Konsortium für den Lymphdrüsenkrebs (Morbus Waldenström) gegründet worden (ECWM).

Der Morbus Waldenström gehört zur Gruppe der langsam wachsenden so genannten indolenten Lymphome und ist eine seltene Erkrankung. Die Patienten leiden häufig unter Blutarmut, aber auch Nervenschmerzen oder Blutungsneigungen, da das Lymphom immer das Knochenmark befällt und zudem einen Antikörper produziert, der sich gegen Thrombozyten oder Gerinnungsfaktoren und gesunde Nervenzellen richten kann.

Da die Erkrankung recht selten ist, fehlen bislang größere prospektive Studien und auch koordinierte translationale Forschungsanstrengungen an größeren Patientenzahlen. Dies möchte das europäische Konsortium ändern. Vor kurzem wurde unter der Sponsorschaft des Universitätsklinikums Ulm (Leiter der klinischen Prüfung ist Prof. Dr. Buske) in der Klinik für Innere Medizin III deshalb eine große prospektiv randomisierte Studie (Erläuterung siehe unten) für Patienten mit der Erstdiagnose Morbus Waldenström initiiert. In dieser Studie wird eine neue Kombinationstherapie getestet, die nicht mehr über die Vene, sondern entweder oral oder subkutan (unter die Haut) verabreicht wird und in frühen Phase-II-Studien eine sehr gute Wirksamkeit bei Patienten mit Morbus Waldenström gezeigt hat.

„Wir möchten diese klinischen Aktivitäten des Konsortiums weiter ausbauen und werden noch in diesem Jahr eine weitere Studie für rezidivierte Patienten mit Morbus Waldenström anbieten, die das neue Medikament Ibrutinib einsetzt“, erläutert Professor Buske. Diese orale Therapie blocke gezielt ein Wachstumsprotein beim Morbus Waldenström und sei in ersten Studien hervorragend vertragen worden. „Nur durch eine gemeinsame europäische Anstrengung wird es uns gelingen – bei so seltenen Erkrankungen wie dem Morbus Waldenström – große Studien aufzulegen und damit für die Patienten die Therapien weiter zu optimieren“, ist sich Professor Buske sicher.

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Von prospektiv sprechen Wissenschaftler, wenn es sich um eine Studienanordnung handelt, die in die Zukunft geplant wird. Die Einteilung der Teilnehmer in die Versuchs- und Kontrollgruppe darf dann später nicht mehr verändert werden. Unter einer randomisierten Studie ist zu verstehen, dass die Einteilung der Teilnehmer in die Versuchs- und Kontrollgruppe zufallsverteilt erfolgt.

Kontakt:

Jörg Portius
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm
Tel.: 0731 50043043

Quelle: Universitätsklinikum Ulm / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Lebenswissenschaften

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