StartseiteLänderMultilateralesOECDKampf gegen den Klimawandel: Staaten sollen Fördermittel aufstocken und Technologiepolitik reformieren

Kampf gegen den Klimawandel: Staaten sollen Fördermittel aufstocken und Technologiepolitik reformieren

Die 16 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie die EU haben auf dem G8-Gipfel 2009 im Rahmen des Major Economies Forum beschlossen, Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Demonstration für klimafreundliche Technologien bis 2015 zu verdoppeln. In einer neuen Studie zu Förderlücken kommt die Internationale Energieagentur (IEA) zu dem Schluss, dass diese öffentlichen Ausgaben zumindest verdreifacht werden müssten. Zusätzlich wurden von interessierten Industrie- und Schwellenländern, darunter auch Deutschland, Aktionspläne für zehn klimafreundliche Technologien erstellt. Darin wird den Regierungen empfohlen, öffentliche Förderung von FuE und Demonstration mit der Schaffung von stabilen Rahmenbedingungen für den Technologieeinsatz zu koppeln und verstärkt Informationen auszutauschen. So könne auch der Privatsektor aktiviert werden.

Die IEA-Studie zu Förderlücken soll Mitgliedsländern des Major Economies Forum helfen, die richtigen Prioritäten zu setzen, wenn sie - wie auf dem G8-Gipfel in L’Aquila versprochen - die öffentlichen Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Demonstration für klimafreundliche Technologien bis 2015 verdoppeln. Die Studie geht allerdings davon aus, dass die derzeitigen öffentlichen Ausgaben zumindest verdreifacht werden müssten, um Klimaziele zu erreichen.

Mitgliedsländer wie Nichtmitgliedsländer des Major Economies Forum sind jetzt aufgerufen, ihre nationalen Forschungs- und Entwicklungsausgaben vor dem Hintergrund der IEA-Studie anzupassen. Die IEA empfiehlt die Wirkung knapper Mittel durch gezielte internationale Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zu verstärken.

Die Technologieaktionspläne wurden unter Führung einzelner Mitgliedsländer des Major Economies Forum erstellt. Deutschland hat zusammen mit Spanien den Plan für Solarenergie und zusammen mit Spanien und Dänemark den Plan für Windenergie entworfen. Auf deutscher Seite lag die Federführung bei dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Weitere Pläne wurden erstellt für

  • hoch entwickelte Fahrzeuge (Kanada),
  • Bioenergie (Brasilien und Italien),
  • CO2-Abscheidungs- und Speicherungstechnologien (Australien und Großbritannien),
  • Energieeffizienz in Gebäuden (USA),
  • Energieeffizienz in der Industrie (USA),
  • hocheffiziente und emissionsärmere Kohletechnologien (Indien und Japan),
  • Meeresenergie (Frankreich) sowie
  • intelligente Stromnetze (Italien und Korea).

Die Aktionspläne bestimmen für jeden der zehn Technologiebereiche CO2-Einsparpotentiale und sie identifizieren Probleme bei Entwicklung und Einsatz der Technologien sowie bewährte Lösungsansätze. Den Regierungen wird empfohlen, neben direkter Innovationsförderung mit öffentlichen Mitteln stabile staatliche Rahmenbedingungen für den Technologieeinsatz (z.B. Regeln für den Netzzugang) zu schaffen. Damit werden Anreize für private Investitionen in Innovation und Verbreitung klimafreundlicher Technologien gesetzt. Ergänzend soll der Informationsaustausch zu allen Maßnahmen verstärkt werden.

Regierungen sollen jetzt prüfen, wie sie mit Hilfe der Technologieaktionspläne ein Gesamtpaket von Unterstützungsmaßnahmen schnüren können, das den nationalen Umständen angemessen ist. Gleichzeitig soll internationaler Austausch und Koordination möglichst durch regelmäßige Treffen auf Ministerebene im Rahmen der Globalen Partnerschaft fortgesetzt werden.

Die IEA-Studie, die Technologieaktionspläne für Solar- und Windenergie sowie eine Zusammenfassung aller Aktionspläne sind im Volltext auf Kooperation International eingestellt. Die restlichen Technologieaktionspläne sind über einen Link des Major Economies Forum zugänglich (siehe unten).

Quelle: IB des BMBF Redaktion: von Sonja Bugdahn, DLR Projektträger Länder / Organisationen: G7 / G20 OECD EU Australien Brasilien China Deutschland Frankreich Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Indien Indonesien Italien Japan Kanada Mexiko Russland Republik Korea (Südkorea) Südafrika USA Themen: Förderung Energie Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Mobilität Innovation Wirtschaft, Märkte

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