StartseiteThemenScience DiplomacyDFG-Präsidentin in Kanada und den USA: Stärkung der transatlantischen Partnerschaften im Fokus

DFG-Präsidentin in Kanada und den USA: Stärkung der transatlantischen Partnerschaften im Fokus

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die transatlantischen Partnerschaften in Wissenschaft und Forschung sollen nach Überzeugung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vertieft und gerade in Zeiten geopolitischer Herausforderungen weiter gestärkt werden. DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker trat hierzu eine mehrtägige Reise nach Kanada und in die USA an.

In Ottawa wird DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker am Dienstag zunächst die Canadian Institutes of Health Research (CIHR) sowie den Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada (NSERC) besuchen. Mit dem Social Sciences and Humanities Research Council (SSHRC) wird Becker, ebenfalls in Ottawa, ein Memorandum of Understanding unterzeichnen. Es ist das erste umfassende Abkommen der DFG mit dem SSHRC und soll in Zukunft insbesondere Kooperationen in den Geistes- und Sozialwissenschaften mit Kanada ermöglichen. Am Folgetag reist die DFG-Delegation um Becker weiter nach Washington D.C. zu Konsultationen mit US-amerikanischen Partnerorganisationen.

Mit SSHRC-Präsident Dr. Ted Hewitt will Becker über für Wissenschaft und Gesellschaft zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität, den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz und eine größere Awareness bei Dual-Use-Technologien sprechen. Vor Antritt der Reise erklärt Becker:

"Wenn wir uns in der derzeitigen geopolitischen Lage für diese Themen einsetzen wollen, gelingt dies am besten gemeinsam. Daher ist das Memorandum of Understanding so bedeutsam: Es ist nicht nur ein wichtiger Schritt hin zu einem gemeinsamen deutsch-kanadischen Forschungsraum in den Geistes- und Sozialwissenschaften – wir ermöglichen auch den ungehinderten Austausch von Ideen und stärken die Wissenschaftsfreiheit in beiden Ländern. Nur so können wir uns auch zusammen für wichtige gesellschaftliche Themen stark machen".

Das Memorandum knüpft an bestehende Kooperationen zwischen DFG und SSHRC an und soll die Zusammenarbeit der beiden Organisationen intensivieren. SSHRC ist bereits seit über 15 Jahren in die "Bonn Group" integriert, einen informellen Zusammenschluss von Gruppen- und Organisationsleitungen aus vier europäischen und zwei nordamerikanischen Forschungsförderorganisationen in den Sozialwissenschaften. Zudem sind DFG und SSHRC Teil der von Kanada initiierten Ausschreibung "International Joint Initiative for Research on Climate Change Adaptation and Mitigation". Diese finanziert Forschungsprojekte, die sich mit mindestens zwei der acht Schlüsselrisiken befassen, die im jüngsten Weltklimabericht benannt werden. Die Projekte dieser Ausschreibung sollen im März nächsten Jahres starten.

Auch mit NSERC-Präsident Professor Dr. Alejandro Adem ist Becker in Ottawa zu einem Austausch verabredet. Dabei will sie neben dem Wert internationaler Forschungskooperationen auch ihre Risiken ansprechen, insbesondere die der missbräuchlichen Verwertbarkeit von Forschungsergebnissen. Adem ist seit Ende Mai diesen Jahres Vorsitzender des Governing Boards des Global Research Councils (GRC) und damit Nachfolger der DFG-Präsidentin in diesem Amt.

In Washington D.C. führt die DFG-Präsidentin am Mittwoch erstmals Gespräche im Howard Hughes Medical Institute (HHMI) sowie mit dem neuen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den Vereinigten Staaten von Amerika, Andreas Michaelis. Dabei soll auch über die Zusammenarbeit mit den deutschen Generalkonsulaten und Botschaften in den USA gesprochen werden, die eng mit den drei Standorten der DFG in Nordamerika kooperieren – neben ihren Büros in Washington D.C. und New York hat die DFG erst vor einem Jahr auch eine Dependance im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) in San Francisco eröffnet.

Am Donnerstag wird DFG-Vizepräsidentin Professorin Dr. Britta Siegmund, die Becker auf ihrer Reise begleitet, mit Vertreterinnen und Vertretern der National Institutes of Health (NIH) und des National Institute of Allergies and Infectious Diseases (NIAID) zusammenkommen. In den Gesprächen soll es etwa um das Thema Translation im Rahmen der Klinischen Forschung gehen sowie um die Rolle von Clinician Scientists in der Universitätsmedizin. Im Anschluss besucht Siegmund das National Cancer Institute (NCI) und will dort weitere Möglichkeiten der wissenschaftlichen Kooperation zwischen der DFG und dem NCI ausloten.

Danach reisen Becker und Siegmund weiter zur 23. GAIN-Tagung, die vom 25. bis 27. August in Boston stattfindet. Die Veranstaltung, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) sowie der DFG gemeinsam organisiert wird, richtet sich an Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, die in frühen Karrierephasen in den USA tätig sind.

Quelle: DFG Redaktion: von Anna März, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kanada USA Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss. Lebenswissenschaften

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