Mit einen Kick-off-Meeting am CERN begann am 22. Mai in Genf ein einjähriger Countdown für die ausgewählten Vorschläge, um das Wissenschafts- und das Innovationspotenzial ihrer Detektions- und Bildgebungstechnologien zu erproben. Die für die Förderung ausgewählten Projekte stammen aus einem Pool von mehr als 1.200 Vorschlägen von Forschenden und Unternehmern in Wissenschafts- und Industrieorganisationen auf der ganzen Welt. Ein unabhängiger Ausschuss für Forschung, Entwicklung und Innovation (R&D&I) hat 170 dieser Vorschläge ausgewählt, die Fördermittel in Höhe von 100.000 Euro erhalten.
„170 bahnbrechende Ideen wurden auf der Grundlage einer Kombination aus wissenschaftlichem Wert, Innovationsbereitschaft und potenziellen gesellschaftlichen Auswirkungen ausgewählt“, erklärt Sergio Bertolucci, Vorsitzender des R&D&I-Ausschusses von ATTRACT. „Die Idee ist, den Prozess der Entwicklung bahnbrechender Technologien zu beschleunigen und sie zur Bewältigung der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen einzusetzen.“
Von der Augmented Reality bis hin zu intelligenten Sensoren und Geräten werden viele der 170 ausgewählten Ideen disruptive Technologien entwickeln, die zur Verbesserung der klinischen Diagnose, der Gesundheitsüberwachung und der personalisierten Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Malaria sowie von Herz- und neurologischen Erkrankungen beitragen könnten. Interdisziplinäre Teams aus Forschenden und Unternehmern aus der ganzen Welt werden auch neuartige Sensoren und Geräte entwickeln, die radikale Innovationen in vielen anderen Sektoren mit hohem Marktpotenzial ermöglichen. Zu den neuen Technologien gehören intelligente Geräte zur Umweltüberwachung, grüne Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels, fortschrittliche Anwendungen für Bürger, intelligente Systeme für Fertigungsprozesse und disruptive Technologien zur Erweiterung unserer wissenschaftlichen Kenntnisse.
Die 170 geförderten Projekten sind in vier große Kategorien unterteilt: Datenerfassungssysteme und Computer, Front- und Backend-Elektronik, Sensoren sowie Software und Integration. Die meisten bahnbrechenden Ideen – 64 Prozent– werden Technologien der nächsten Generation mit Sensoren entwickeln, 16 Prozent konzentrieren sich auf Datenerfassungssysteme und Computer, 12 Prozent sind Software- und Integrationsprojekte und 8 Prozent werden die Front- und Backend-Elektronik entwickeln, die für die Schnittstellen von Sensoren und Bildgebungstechnologie benötigt wird. Insgesamt 25 der geförderten Projekte sind mit deutscher Beteiligung.
Die 170 von ATTRACT finanzierten Projekte haben nun ein Jahr Zeit, um zu zeigen, dass ihre Ideen bahnbrechend und weitere Investitionen wert sind. Ihre Ergebnisse werden sie auf einer Konferenz im Herbst 2020 in Brüssel vorstellen. Während der einjährigen Entwicklungsphase werden Geschäfts- und Innovationsexperten des ATTRACT Projektkonsortiums die Projektteams dabei unterstützen, herauszufinden, wie ihre bahnbrechenden Technologien in Innovationen mit hohem Marktpotenzial umgesetzt werden können. Details zu den ausgewälten Projekten unter: https://attract-eu.com/selected-projects/
ATTRACT
ATTRACT ist eine Initiative, welche die Grundlagenforschung und die Industrie Europas zusammenbringt, um die nächste Generation von Detektions- und Bildgebungstechnologien zu entwickeln. Das Projekt, das aus dem Programm Horizont 2020 der Europäischen Union im Rahmen finanziert wird, soll durch die Schaffung von Produkten, Dienstleistungen, Unternehmen und Arbeitsplätzen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in Europa und der Leben der Menschen beitragen.
Die ATTRACT-Initiative umfasst die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN), das Europäische Labor für Molekularbiologie (EMBL), die Europäische Südsternwarte (ESO), die Europäische Synchrotronstrahlungsanlage (ESRF), den European XFEL, das Institut Laue-Langevin (ILL), die Aalto University, die European Industrial Research Management Association (EIRMA) und ESADE Business School. Die Initiative wird vom CERN geleitet und aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union Horizon 2020 finanziert.