Die Studie basiert auf einer Befragung europäischer Hochschulen und öffentlicher Forschungseinrichtungen, die zwischen 2007 und 2018 beim EPA Patente angemeldet haben. Gegenstand der Studie ist die kommerzielle Verwertung von patentierten Erfindungen und mit welchen Problemen sich dabei einzelne Forscher/innen konfrontiert sehen.
Insgesamt konnten die europäischen Forschungseinrichtungen mehr als ein Drittel ihrer zum Patent angemeldeten Erfindungen erfolgreich verwerten. Für weitere 42 Prozent ist die Wertschöpfung in Planung. Dabei macht die Lizenzierung mit 70 Prozent den größten Anteil bei der kommerziellen Verwertung aus. Die meisten erfolgreichen Kooperationen zwischen Forschungsinstitutionen und Vermarktungspartnern werden mit Partnern aus demselben Land erreicht. Dabei ist der Anteil an KMUs fast genauso groß wie der von Großunternehmen (beide mit jeweils ca. 40 Prozent).
Die Studie benennt ebenfalls die spezifischen Herausforderungen für Forschungsinstitutionen bei der Wertschöpfung ihrer Erfindungen. Zwei Drittel konnten den Technologietransfer für die Vermarktung ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse nicht vollziehen, da das Proof-of-Concept-Stadium noch nicht erreicht wurde. Dafür gibt es diverse Gründe: Oftmals befindet sich die Erfindung noch in der Entwicklungsphase oder es wurden bisher einfach keine Vermarktungschancen für den Technologietransfer ausgemacht. Aber auch mangelnde Ressourcen und die gescheiterte Suche nach potentiellen Vermarktungspartnern sind Hürden für die Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Zum Nachlesen
- Europäisches Patentamt (24.11.20): Valorisierung wissenschaftlicher Ergebnisse Scoreboard zur Patentvermarktung: europäische Hochschulen und öffentliche Forschungseinrichtungen (PDF; Zusammenfassung der Hauptergebnisse)
- Europäisches Patentamt (24.11.20): Valorisation of scientific results Patent commercialisation scoreboard: European universities and public research organisations (PDF; Volltext der Studie)