Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in diesem Monat blicken wir mit mehreren Beiträgen auf die Internationalisierung der Hochschulen. Neuseeland gehört zu denjenigen Ländern, die seit Jahren erfolgreich Bildungsexport betreiben. Internationale Studierende leisten durch Studiengebühren und Lebenshaltungskosten einen wichtigen Beitrag zur neuseeländischen Wirtschaft. Für Neuseeland gilt es allerdings, sich auch mittelfristig gegenüber der Konkurrenz aus den meist angelsächsisch geprägten Ländern zu behaupten. Mit der Annahme einer eigenen Internationalisierungsstrategie für Bildung folgt das Land in den Fußstapfen von Australien und Kanada.
Auch auf dem afrikanischen Kontinent sollen Studierende künftig Grenzen überschreiten. In Subsahara-Afrika nimmt die Bevölkerung stark zu, verbunden mit einem wachsenden Anteil junger Menschen, die ein Studium aufnehmen wollen. Der tunesische Minister für Hochschulbildung und Forschung hat dazu mehrere Initiativen seines Landes angekündigt. Studierende aus Subsahara-Afrika sollen sich zukünftig an allen öffentlichen Universitäten in Tunesien kostenlos einschreiben können. Für ihre Anwerbung und Betreuung wird eine eigene Agentur eingerichtet.
Promotionsprogramme in sechs Ländern Subsahara-Afrikas standen im Mittelpunkt einer Studie, die das African Network for Internationalisation of Education (ANIE) und das University College London im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und des British Council durchgeführt haben. Zu den Empfehlungen der durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Studie gehört, die Programme deutlich auszubauen, gleichzeitig aber auch qualitative Fragen wie die Vernetzung mit der Industrie zu beachten. Ein Beispiel für die internationale Unterstützung von afrikanischen Promotionsprogrammen liefert Schweden, das dazu gerade ein Abkommen mit einer Hochschule in Äthiopien abgeschlossen hat.
Mehr zum Thema Hochschulen, Forschung und Innovation in Afrika können Sie in der Schwerpunktausgabe unseres ITB infoservice lesen, die im März dieses Jahres erschienen ist.
Auch die internationale Forschungszusammenarbeit kommt in diesem Monat nicht zu kurz: zahlreiche Meldungen informieren über neue Abkommen und Programme. Von besonderem Interesse ist die Vernetzung Chinas mit der Region Mittel- und Osteuropa durch das „China-MOEL Partnerschaftsprogramm“.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre zu diesen und vielen anderen strategischen Entwicklungen in der internationalen Forschungs-, Bildungs-, Technologie- und Innovationspolitik, die wir in der vorliegenden Ausgabe für Sie ausgewählt und aufbereitet haben.
Ihre Sonja Bugdahn und Andreas Ratajczak
Über den ITB infoservice
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