Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) engagieren sich gemeinsam in der europäischen ERA-Net Cofund Initiative on ICT-enabled Agri-Food Systems (ICT-AGRI-FOOD) zur Förderung des Themenkomplexes Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Das Ziel der Initiative ist es, die Forschung relevanter Akteure aus dem gesamten Agri-Food-Bereich zu fördern, um mittels Anwendung neuer digitaler Technologien Innovationen zu einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Agrar- und Lebensmittelindustrie voranzubringen.
Im Rahmen der Ausschreibung von ICT-AGRI-FOOD soll die transnationale Zusammenarbeit durch interdisziplinäre, innovative und multinationale Verbundprojekte gefördert werden. Die Auswahl und Förderung von Verbundforschungsvorhaben erfolgt gemeinsam durch alle an ICT-AGRI-FOOD beteiligten Zuwendungsgeber. Die formale Bewilligung der einzelnen Projekte erfolgt durch die jeweiligen nationalen Zuwendungsgeber in Übereinstimmung mit nationalem Recht.
Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt werden. Die ausgewählten Vorhaben sollen die nationalen Aktivitäten des BMBF zur Förderung der Food and Non-Food-Biomasseproduktion und die Transformation durch die Entwicklung innovativer IKT-Lösungen flankieren und einen Beitrag zur Erreichung der förderpolitischen Zielsetzungen leisten.
Förderfähig sind Vorhaben zum Thema „Innovative IKT-Plattformen und -lösungen zur Verbesserung der Verwertbarkeit digitaler Daten aus der Agri-Food-Chain“. Das Thema beinhaltet die Entwicklung und/oder Anwendung von innovativen IKT-Plattformen und -lösungen, die einen Mehrwert für alle Akteure, u. a. auch politische und regulatorische Entscheidungsträger, entlang der Agri-Food-Chain generieren.
Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in der Europäischen Union, darunter insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den Projektträger Jülich, Geschäftsbereich Bioökonomie, beauftragt. Das deutsche Antragsverfahren ist einstufig angelegt. Das zuvor durchgeführte international abgestimmte Begutachtungsverfahren der Ideenskizzen und Projektskizzen ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem ICT-AGRI-FOOD Call Office Ideenskizzen (Pre-Proposals) für das transnationale Verbundvorhaben durch den Verbundkoordinator bis zum 3. März 2020 zu übermitteln.