EP PerMed fungiert als Plattform für die Koordination und Abstimmung nationaler und regionaler Forschungs- und Innovationsprogramme und setzt die „Strategische Forschungs- und Innovationsagenda (SRIA) für personalisierte MEdizin (PM) (2023)“ durch gezielte Finanzierung von Forschung, Entwicklung und Innovation um. Die von 35 Förderorganisationen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Israel, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Südafrika, Türkei, Tschechische Republik und Ungarn gemeinsam herausgebene transnationale Bekanntmachung EP PerMed Joint Transnational Call 2025 (JTC2025) bildet die inhaltliche Grundlage der vorliegenden Bekanntmachung. Für die Umsetzung der nationalen Projekte gelten die jeweiligen nationalen Richtlinien beziehungsweise die Richtlinien der jeweiligen Förderorganisationen. Der JTC2025 wird von der Europäischen Union (EU) kofinanziert und vom EP PerMed Joint Call Secretariat (JCS) koordiniert. Diese Förderrichtlinie gilt in Verbindung mit dem Rahmenprogramm Gesundheitsforschung.
Gefördert werden soll eine begrenzte Anzahl von transnationalen und interdisziplinären Forschungsverbünden, die mit ihrer Forschung zu einem oder mehreren der folgenden Aspekte im Bereich der PM beitragen:
- Identifizierung von neuen pharmakogenomischen Markern oder Signaturen bezüglich eines Arzneimittels oder einer Arzneimittelkombination durch die Nutzung von (Multi-)Omics-Daten;
- Validierung von pharmakogenomischen Markern oder Signaturen zur Vorhersage der Wirksamkeit eines Arzneimittels oder einer Arzneimittelkombination unter Verwendung von (Multi-)Omics-Daten;
- Einsatz von Pharmako-Omic-Strategien, um die richtige Dosierung, die Wirksamkeit von Behandlungen und/oder das Risiko von unerwünschten Arzneimittelwirkungen und das Nichtansprechen auf die Behandlung zu bestimmen oder um personalisierte Behandlungspfade, einschließlich kombinierter Behandlungen (Multimedikation), zu erstellen.
Forschungsansätze zu polygenen Phänotypen der Arzneimittelwirkung sind ausdrücklich erwünscht. Es werden Forschungsprojekte in allen Krankheitsgebieten gefördert.
Projekte sind angehalten die folgenden Aspekte in ihrer Forschung zu kombinieren:
- Nutzung von Omics-Daten wie epigenomische, transkriptomische, proteomische und metabolomische Daten zusätzlich zu genomischen Daten in Relation zu Behandlungsergebnissen. Ein Kernaspekt ist die Bewertung der Bedeutung eines oder mehrerer Omics-Ansätze (multimodale Ansätze) zur Optimierung der Behandlungsergebnisse;
- Integration von Informationen zur Patientinnen- und Patientenmedikation (rezeptpflichtige und nicht rezeptpflichtige Arzneimittel), Dosis oder Therapietreue;
- Integration von Informationen (einschließlich klinischer und Umweltfaktoren) zur Wirksamkeit der Medikation, zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen und zu „Patient-Reported Outcomes“ (PROs); Langzeitdaten sollen, sofern verfügbar und anwendbar, einbezogen werden.
Transnationale Forschungsverbünde, die im Rahmen dieser Bekanntmachung gefördert werden, müssen ein spezifisches Arbeitspaket enthalten, das sich mit der Frage der Implementierung der Forschungsergebnisse in die klinische Praxis befasst.
Jeder transnationale Verbund muss mindestens drei Partner aus drei EU Mitgliedsstaaten oder Assoziierten Ländern beinhalten, deren Förderorganisationen bei dieser Bekanntmachung teilnehmen. Alle drei Institutionen müssen rechtlich voneinander unabhängig sein. Innerhalb eines Verbundes dürfen sich maximal zwei Partner aus demselben Land beteiligen. Innerhalb eines Verbunds dürfen sich maximal zwei Partner aus demselben Land beteiligen. Für das BMBF sowie für einige weitere Förderorganisationen ist die Zahl antragsberechtigter Partner pro Verbund auf einen Partner limitiert.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den DLR Projektträger, Bereich Gesundheit, beauftragt. Das Förderverfahren ist dreistufig angelegt. Zuerst wird ein zweistufiges internationales Begutachtungsverfahren durchgeführt. Die deutschen Projektpartner der ausgewählten transnationalen Verbünde werden dann in einer dritten Stufe zum Einreichen förmlicher Förderanträge aufgefordert. In der ersten Verfahrensstufe sind dem EP PerMed JCS Sekretariat, das beim DLR Projektträger angesiedelt ist, bis spätestens 18. Februar 2025 zunächst Projektskizzen vorzulegen.