1973, also vor 50 Jahren, nahmen der DAAD und die JSPS ihre Zusammenarbeit auf, um den bilateralen Austausch zu intensivieren, zu institutionalisieren und damit auf ein festeres Fundament zu stellen. Deutsche Forschende können über von der JSPS arrangierte Programme an gemeinsamen Forschungsprojekten mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Japan teilnehmen. Im Rahmen gemeinsamer Programme zwischen der JSPS und dem DAAD lernen jedes Jahr durchschnittlich mehr als 200 Forschende aus Deutschland und mehr als 300 Forschende aus Japan die Wissenschaftslandschaft im jeweils anderen Land kennen.
Für den DAAD hat die Zusammenarbeit mit der JSPS im Jahr 2012 eine neue Dimension angenommen. Damals beschlossen die beiden Förderorganisationen eine gemeinsame Finanzierung und Verwaltung im Programm des
Projektbezogenen Personenaustauschs (PPP). Hierbei können sich bilaterale Forschungskooperationen um eine Förderung für Mobilitätsmaßnahmen wie Reisekostenzuschüsse bewerben. Weltweit werden derzeit rund 500 Gemeinschaftsprojekte gefördert.
Die Bandbreite der Forschungsgebiete reicht von der gemeinsamen Erforschung von neuartigem Biomaterial zur Regeneration von Knochengewebe (Universität Duisburg-Essen – Tohoku University) sowie neuer Antibiotika (Universität Düsseldorf – Kitasato University) bis zur Beobachtung des antarktischen Weddellmeers zur Klimafolgenabschätzung (Alfred-Wegener-Institut – Hokkaido University). Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Verantwortung und Vorbildfunktion beim Thema Mobbing (Universität Hildesheim – Kyoto University).
Die Zusammenarbeit zwischen dem Hauptsitz der JSPS in Tokyo, dem Bonner JSPS-Büro und dem DAAD in Bonn ist eng. Bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Kooperation im August 2023 trafen JSPS-Geschäftsführer Professor Tetsuya Mizumoto und Professor Hayashi mit DAAD-Generalsekretär Dr. Kai Sicks zusammen. Sie besuchten auch die DAAD-Zentrale, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern des DAAD wie Anna Katharina Rusche, Leiterin des Referates Stipendienprogramme Asien, Pazifik, und Dr. Fangfang Xu, Regionalkoordinatorin der Region Ost- und Südostasien, auszutauschen.
Beide Organisationen schauten zufrieden auf die Zusammenarbeit der vergangenen 50 Jahre zurück und diskutierten Ideen zur Weiterentwicklung der deutsch-japanischen Kooperation in Wissenschaft und akademischem Austausch. Wünschenswert wäre aus Sicht des DAAD, wenn künftig noch mehr japanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschende aus MINT-Fächern den Schritt nach Deutschland wagten.
Zum Nachlesen
- Deutscher Akademischer Austauschdienst (17.11.2023): 50 Jahre deutsch-japanische Partnerschaft im akademischen Austausch