Neben der Auseinandersetzung mit anstehenden Herausforderungen stand die Diskussion von Empfehlungen für ein effektives, nachhaltiges und interdisziplinäres System im Mittelpunkt. Im Rahmen des europäischen Projekts EuroSea arbeiteten 53 Partner aus 14 europäischen Ländern sowie Brasilien und Kanada zusammen, um das europäische System für die Ozeanbeobachtung und Vorhersagen im globalen Kontext zu verbessern. Sie lieferten damit eine wichtige Grundlage zur Deckung des wachsenden Informationsbedarfs für gesellschaftliche und politische Prozesse und Entscheidungen. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt schloss in den vergangenen vier Jahren wichtige Wissenslücken in diesen Bereichen und schuf Rahmenbedingungen für eine interdisziplinäre und nachhaltige Ozeanbeobachtung und ein System zur Vorhersage von Veränderungen.
Die Projektpartner stellten die Weichen dafür, bestehende Ozeanbeobachtungssysteme einzelner europäischer Akteure zu verbinden und Ozeandaten genauer und für alle zugänglich zu machen. So sollen insbesondere Akteure der Blue Economy ("Blaue Wirtschaft") und die Politik auf Grundlage der Daten fundiertere Entscheidungen treffen können. Bei der EuroSea-Generalversammlung tauschten sich die Arbeitsgruppen der zehn einzelnen, miteinander verknüpften Arbeitspakete über ihre Ergebnisse aus.
Aus dem Projekt gehen zahlreiche Innovationen hervor, die die Ozeanbeobachtung und -vorhersage auf europäischer Ebene in einem globalen Kontext verbessern. Unter anderem entwickelten die Partner auf Basis von Daten an drei Teststandorten in Spanien, Italien und Kolumbien ein Instrument für Städte und deren Häfen, das Echtzeitinformationen sowie Vorhersagen über Wellen, Meeresspiegel und Meeresoberflächentemperatur liefert, wodurch die Sicherheit im Seeverkehrsbetrieb erhöht wird. Auch ein System für die Überwachung von Aquakulturen ist innerhalb des EuroSea-Projekts entstanden. Es ermöglicht gezielte Vorhersagen von extremen Meeresereignissen wie marinen Hitzewellen und bietet den Betreibenden von Aquakulturen einen Frühwarnmechanismus.
Zum Nachlesen
- GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (25.09.2023): Neue Impulse für interdisziplinäre Ozeanbeobachtung und -vorhersage