Die umfassende Kenntnis der Form des Meeresbodens ist in vielerlei Hinsicht wichtig: Sie ist grundlegend für das Verständnis der Meereszirkulation und für Klimamodelle, sie hilft bei der Bewertung von Georisiken wie submarinen Flankenrutschungen an Inseln, bei der Erkundung von Meeresbodenressourcen, und sie bildet die Grundlage für die marine Raumplanung, einschließlich der Abgrenzung von Meeresschutzgebieten.
Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ist eine der weltweit führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Meeresforschung. Das GEOMAR erforscht den globalen Ozean vom Meeresboden bis in die Atmosphäre und deckt dabei ein Spektrum von physikalischen, chemischen, biologischen und geologischen Prozessen im Ozean ab. Seabed 2030 ist ein gemeinsames Projekt von GEBCO (General Bathymetric Chart of the Oceans) und der Nippon Foundation, das auf der UN-Ozeankonferenz 2017 ins Leben gerufen wurde, um das UN-Ziel 14 für nachhaltige Entwicklung (SDG 14: Leben unter Wasser) zu unterstützen, das darauf abzielt, die Ozeane und Meeresressourcen für eine nachhaltige Nutzung zu bewahren. Zu diesem Zeitpunkt waren nur etwa sechs Prozent des Meeresbodens mit ausreichender Genauigkeit kartiert. Bis 2030 sollen nun alle verfügbaren Informationen über den Meeresboden gesammelt und in einer nahtlosen digitalen Karte des Weltmeeres zusammengeführt werden.
Professorin Dr. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR, erläuterte auf der Ozeandekaden-Konferenz zur gemeinsamen Absichtserklärung:
"Internationale Verfügbarkeit von gewonnenen Daten ist die Basis einer erfolgreichen Zusammenarbeit und ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer globalen Karte des Meeresbodens. Die Unterzeichnung dieses Memorandum of Understanding mit Seabed 2030 zeigt das enorme Potenzial, gemeinsam das erklärte Ziel der UN-Ozeandekade zu verfolgen, Meere und Meeresressourcen für eine nachhaltige Entwicklung zu schützen und nachhaltig zu nutzen."
Zum Nachlesen
- GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (10.04.2024): Auf Kurs zur vollständigen Meeresbodenkarte: GEOMAR und Seabed 2030 unterzeichnen Absichtserklärung