Das SALTGARDEN Konsortium will mit Laborversuchen und Felduntersuchungen sowohl die Grenzen der Belastbarkeit von Salzwiesen unter hydrodynamischen Einflüssen wie Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten bewerten als auch die Reaktion von Salzwiesenpflanzen auf veränderte klimatische Bedingungen wie Hitze- und Trockenstress untersuchen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt stellt zudem die Untersuchung der Anreicherung von Schadstoffen, zum Beispiel durch Mikroplastik- und Nährstoffeinträge, dar. Das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen der LUH hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Widerstandsfähigkeit von echten, im Wattenmeer extrahierten Salzwiesen unterschiedlicher Struktur und Qualität der Diversität im institutseigenen Wellenbecken zu untersuchen.
In enger Zusammenarbeit mit Landesbetrieben und Verwaltungen, NGOs und lokalen Interessenvertretern der drei Nordseeanrainerstaaten will das SALTGARDEN-Forschungsteam Strategien für ein nachhaltiges Salzwiesenmanagement entwickeln. Diese Strategien sollen auf den Grundprinzipien des so genannten naturnahen Gärtnerns (Nature-based Gardening, NbG) basieren. Ziel ist es, den Wert biodiverser und dynamischer Küstenökosysteme besser zu verstehen, Sensitivitäten zu quantifizieren und daraus zukunftsfähige Vorlandmanagementstrategien auf sozial-politischer Ebene zu etablieren.
SALTGARDEN ist eines von fünf geförderten Forschungsprojekten zum Thema „Internationale Wattenmeerforschung: Komplexe Belastungen des Wattenmeeres verstehen und Handlungsoptionen entwickeln“. Das Konsortium erhält 2,8 Millionen EUR für eine Laufzeit von vier Jahren.
SALTGARDEN Konsortium
Leibniz Universität Hannover (LUH), Universität Twente (UT), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), Alfred-Wegener-Institut (AWI), Königlich Niederländisches Institut für Meeresforschung (NIOZ), Van Hall Larenstein Universität für angewandte Wissenschaften (VHL), Universität Kopenhagen (UCPH), Technische Universität Dänemark (DTU), Deltares, Waterschap Noorderzijlvest, Wetterskip Fryslân, EcoShape, Landschaftsarchitektenbüro (LAMA), Naturschutzbund Deutschland (NABU), Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (NLPV).
Zum Nachlesen
- Leibniz Universität Hannover (27.05.2024): Die "Salzgärten" des Wattenmeeres