Erstmals 1995 veröffentlicht feiert das Internationale Handbuch der Berufsbildung sein 25-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass ist der Sammelband "Vergleichende Berufsbildungsforschung – Ergebnisse und Perspektiven aus Theorie und Empirie" in der Reihe erschienen. Im Rahmen eines hybrid verstanstalteten "Book Launch" wurde der Band etwa 50 Gästen vorgestellt. Der Gründungsherausgeber Dr. Uwe Lauterbach zeichnete die Geschichte des IHBB nach: Das Deutsche Institut für Internationale Pädagogischen Forschung (DIPF) erstellte im Rahmen eines Projekt des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) 20 Länderstudien – das Grundwerk des IHBB. Die Studien basierten auf Berichten der Teilnehmenden des Internationalen Fachkräfteaustauschs in der beruflichen Bildung, der damals im Auftrag des BMBF durch die Carl Duisberg Gesellschaft veranstaltet wurde. Die darin zu findenden Informationen wurden durch allgemeine und historische Daten ergänzt, validiert und zu Länderstudien zusammengeführt.
Im Laufe der Zeit durchlief das IHBB diverse Stationen – von der Herausgeberschaft beim DIPF zu Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und Universität Osnabrück (2010), von der Loseblattsammlung zur Reihe mit Monografien (2018) und vom kostenpflichtigen Abo zur Möglichkeit des freien Downloads (2018) und der Auffindbarkeit im VET Repository (2020). Mittlerweile gibt es Studien zu über 50 Ländern.
Neben dem Rückblick auf die Geschichte des IHBB, der mit zwei Fachbeiträgen auch Gegenstand des vorgestellten Bandes ist, stand die Vorstellung der Inhalte der Jubiläumsausgabe im Vordergrund. Als "Kostprobe" stellte Prof. Christopher Winch vom King’s College in London seinen Beitrag mit dem Titel "Transversal and transferable abilities. Understanding Worker Agency in Contemporary Advanced Economies" vor. In seinem Beitrag ging er auf Unterschiede im Handlungsspielraum zwischen englischen und deutschen Fachkräften ein und zeigte auf, dass diese sich auch auf sprachlicher Ebene niederschlagen und damit auch Folgen für Zielvorstellungen, Gestaltung und Akzeptanz der beruflichen Bildung in den beiden Ländern haben.
Für die Zukunft sind gleich mehrere Weiterentwicklungen des IHBB geplant: bessere Abdeckung des afrikanischen und asiatischen Raums, zunehmend englischsprachige Übersetzungen der Länderstudien und mehr Tandems mit Autoren und Autorinnen aus dem jeweiligen zu betrachtendem Land.