Mit der Ausschreibung MRSEI (Montage de Réseaux Scientifiques Européens ou Internationaux) soll die Position Frankreichs als Wissenschaftsnation gestärkt werden. Wie die ANR schreibt, könne sich dies auch durch die französische Koordination eines Antrags auf europäischer oder internationaler Ebene ausdrücken.
Bewerben können sich Netzwerkprojekte aller Disziplinen. Eine Mindestanzahl beteiligter Länder gibt die ANR nicht vor. Die bis zu 30.000 Euro dürfen 18 Monate und ausschließlich für Zwecke verwendet werden, die helfen, die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Inhalte zu definieren, die zur Konzeption des europäischen oder internationalen Projekts führen (Workshops, Treffen, Kommunikation …). Forschungsarbeiten wie zum Beispiel vorbereitende Testreihen werden nicht unterstützt. Ebenfalls ausgeschlossen sind Netzwerke mit dem Ziel bilateraler europäischer Kooperationen (zum Beispiel Marie Curie), interregionale Projekte (zum Beispiel INTERREG) sowie COST-Ausschreibungen. Auch für ERA-NET, die Joint Programme Initiative (JPI) oder Ausschreibungen des Belmont Forums kann man sich nicht bewerben, da diese bereits von der ANR gefördert werden. Zuwendungsempfänger kann laut der Ausschreibung ausschließlich eine französische öffentliche Forschungseinrichtung (dies schließt Universitäten ein) sein.
Die ANR hat für diesen (nur auf Französisch verfügbaren) Projektaufruf ein besonders zügiges Verfahren vorgesehen, zu dem unter anderem ein vereinfachtes Antragsprozedere gehört. Anträge können seit dem 25. April 2016 eingereicht werden, Bewerbungsschluss ist der 6. Juni 2016 (13.00 Uhr Ortszeit). Pro Jahr sind zwei bis drei Ausschreibungsrunden vorgesehen.
2015 wurden insgesamt 66 Anträge in zwei Ausschreibungsrunden mit jeweils bis zu 50.000 bzw. 30.000 Euro gefördert. Dies entspricht einer Förderquote von 43 Prozent – der Schnitt aller ANR-Anträge lag 2015 bei neun Prozent.