Einen Beitrag hierzu leistet das weltweite Rechenprojekt „Folding@Home“, das von der Washington University in St. Louis School of Medicine (USA) organisiert wird. Mehrere hunderttausend Freiwillige stellen hierfür Rechenleistung zur Verfügung, um komplexe Simulationen zur Proteinstruktur von COVID-19 und anderen Krankheiten zu ermöglichen.
Die von Folding@home generierten Ergebnisse werden nicht verkauft, sondern können von Forschern weltweit auf Anfrage abgerufen und direkt von einer Website aus bezogen werden. Die in den Simulationen gewonnenen Erkenntnisse sollen bei der gezielten Entwicklung von Therapeutika und Impfstoffen helfen. Folding@Home hat im Zuge der Corona-Krise rasanten Zuwachs erhalten und vereinte bereits Ende April mit über 2,4 exaFLOPs (Maß in der IT für die Leistungsfähigkeit von Computern) mehr Hardware-Leistung, als die 500 weltweit größten Supercomputer zusammen.
Das Forschungscloud-Team der Ernst-Abbe-Hochschule Jena unter Leitung von Prof. Dr. Andrej Werner, Prof. Dr. Heike Kraußlach (beide Fachbereich Betriebswirtschaft) und Prof. Dr. Jens Bliedtner (Fachbereich SciTec) beteiligt sich derzeit ebenfalls an dem Vorhaben: Zu Tageszeiten, an denen die Forschungscloud-Ressourcen nicht vollständig für wissenschaftliche und Lehr-Aufgaben der Professoren benötigt werden, stehen die Kapazitäten für die Initiative im Kampf gegen COVID-19 zur Verfügung.