Laut dem jährlich erstellten Bericht beliefen sich die Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (gross domestic expenditure on research and development, GERD) für 2018/19 auf umgerechnet 2,08 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 5 % gegenüber den 2,19 Mrd. Euro im Jahr 2017/18. Zuvor waren die Ausgaben sieben Jahre in Folge von Jahr zu Jahr gestiegen. Der Rückgang ergibt sich hauptsächlich aus deutlich gesunkenen FuE-Ausgaben im Finanzsektor und dem verarbeitenden Gewerbe, wohingegen der Bergbau einen starken Zuwachs verzeichnet hat. Ein leichter bzw. mäßiger Anstieg wurde im Hochschulsektor und im Non-profit-Bereich festgestellt. Die Hauptfinanzierungsquellen für FuE in Südafrika waren trotz leicht sinkender Ausgaben weiterhin die Regierung (47,5%) und die Wirtschaft (39,5%).
Die FuE-Intensität Südafrikas, d. h. GERD als Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP), sank um acht Prozentpunkte, von 0,83 % in 2017/18 auf 0,75 % in 2018/19. Der größte Anteil der FuE-Ausgaben entfiel mit umgerechnet 1,09 Mrd. Euro (52,5 %) auf die angewandte Forschung, gefolgt von der Grundlagenforschung mit 28,2 % und der experimentellen Entwicklung mit 19,3 %. Nach Forschungsbereichen konzentrierten sich die FuE-Ausgaben auf die Sozialwissenschaften (22,4 %), dicht gefolgt von den Medizin- und Gesundheitswissenschaften (21,2 %) und den Ingenieurwissenschaften (12,9 %).
Die Gesamtzahl des FuE-Personals in Südafrika sank geringfügig auf 84.036 im Jahr 2018/19. Der Anteil der Forscherinnen stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 45,7 %. Ein anhaltender Rückgang von technischen Mitarbeitenden, die FuE unterstützen, wird im Bericht als kontinuierliche Herausforderung identifiziert.
Die Autoren des Berichts empfehlen eine stärkere Fokussierung der Regierung und des Privatsektors auf Investitionen in FuE, insbesondere da die Dauer der COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen noch unklar seien.
Zum Nachlesen
- Department Science and Innovation, Republic of South Africa (18.02.2021): Investment in R&D declines, but vital in the era of COVID-19