In seiner letzten Sitzung der vergangenen Legislaturperiode hat der Deutsche Bundestag den Bericht der Bundesregierung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beschlossen und den Nationalen Aktionsplan BNE zur Kenntnis genommen. Der Bericht beschreibt die Aktivitäten auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene von Mitte 2013 bis Mitte 2017 – und somit den Übergang von der UN-Dekade (2005-2014) zum Weltaktionsprogramm BNE (2015-2019). Im Bericht wird seitens der Bundesregierung betont, dass „der Berichtszeitraum (…) in einer Phase des Auf- und Umbruchs der Bildung für nachhaltige Entwicklung [liegt]“ und dass „Bildung für nachhaltige Entwicklung (…) einen starken Bedeutungszuwachs erfahren hat (…)“.
In den letzten vier Jahren ist einiges erreicht worden, jedoch nicht in dem Maße, wie es für Deutschland angemessen wäre und wie es dem Standard einer kohärenten Regierungspolitik entspräche“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS), zur Vorlage des Berichts. Der WUS begrüßt, dass insbesondere das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die 16 Deutschen Länder in den letzten Jahren das Engagement für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland sowohl für staatliche als auch für zivilgesellschaftliche Programme verstärkt haben. „Dennoch ist eine stärkere Förderung der entwicklungspolitischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung notwendig – das zeigen auch die Zahlen des OECD-Faltblattes zu Ausgaben der entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationsarbeit“, so Ghawami weiter
Das United Nations Development Programme (UNDP) empfahl 1993, drei Prozent der Gesamtausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit (ODA) für entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit zu verwenden. In Deutschland betragen die Ausgaben hierfür nach Berechnungen der OECD aktuell lediglich ca. 0,55 Prozent.
In Deutschland widmet sich die Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd beim World University Service (WUS) mit ihren Publikationen sowie mit ihrem Internetportal der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit. Als eine Schnittstelle zwischen Bund, Ländern, Europäischer Union, Bildungseinrichtungen und NRO stärkt und unterstützt sie die Informations- und Bildungsarbeit.