Die für 2030 gesteckten UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) stellen auch leistungsfähige Volkswirtschaften vor Herausforderungen. Deutschland erfüllt derzeit 20 der 169 Vorgaben vollständig, Österreich 17 und die Schweiz 26. In vielen Bereichen sind die drei Staaten nah dran, weitere Vorgaben vollständig zu erfüllen, in anderen Bereichen sind sie weit davon entfernt. Das betrifft in allen drei Fällen beispielsweise den Tabakkonsum und im Falle Deutschlands und Österreichs auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Gleichstellung der Geschlechter.
„Measuring Distance to the SDG Targets 2019“ bewertet, inwieweit die einzelnen OECD-Länder noch von der Zielerreichung entfernt sind, und stellt deren individuelle Stärken und Schwächen heraus. Die Studie basiert auf der globalen Liste von 244 Indikatoren der Vereinten Nationen. Sie zeigt, dass die meisten OECD-Länder bei grundlegenden Dienstleistungen wie Zugang zu Strom oder mobilen Diensten oder bei der Entsorgung von Abwasser und Müll vergleichsweise gut dastehen. Auch die Ziele zu Mütter- und Kindersterblichkeit haben die Länder erreicht und es gibt Fortschritte bei der Bekämpfung von tödlichen Infektionskrankheiten wie HIV/Aids, Tuberkulose oder Hepatitis B sowie bei der Reduzierung tödlicher Verkehrsunfälle. Weniger gut sieht es dagegen bei einigen Zielen zur Gleichberechtigung und zum Abbau von Ungleichheit aus. In einigen OECD-Ländern gibt es hier sogar einen negativen Trend.