Seit der Verabschiedung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und ihrer 17 Ziele (Sustainable Development Goals - SDGs) haben die OECD-Länder viele Fortschritte gemacht. Fast alle erfüllen die wirtschaftlichen Grundvorgaben und setzen die in der Agenda 2030 genannten Maßnahmen und Konzepte um. Viele Ziele werden jedoch noch immer weit verfehlt, darunter zu den Anliegen, niemanden zurückzulassen, das Vertrauen in die Institutionen wiederherzustellen und die Umweltbelastungen zu reduzieren.
Die aktuelle Studie „The Short and Winding Road to 2030: Measuring Distance to the SDG Targets“ untersucht ausgehend von Daten der Vereinten Nationen und der OECD, wie gut die OECD-Länder bei den SDGs abschneiden, was sie bislang erreicht haben, ob sie sich auf die Ziele zubewegen oder sich im Gegenteil von ihnen entfernen. Auch zeigt die Studie, wie wahrscheinlich es ist, das die Länder ihre Zusagen bis 2030 erfüllen und wie sich die Coronapandemie möglicherweise auf die Zielerfüllung auswirkt. So betrachtet die OECD die Konjunkturpakete, die von der Mehrzahl ihrer Mitgliedsländer in Reaktion auf die Coronakrise aufgelegt wurden, als Chance, schnellere Fortschritte bei den SDGs zu erzielen.
Die Studie wirbt dafür, dass die Erfüllung der SDGs künftig noch stärker gemessen und statistisch erfasst wird. Trotz der im Bereich der Messung erzielten Fortschritte gibt es noch viele blinde Flecken. Obwohl aktuell z. B. Daten zu fast 70 Prozent der Zielvorgaben der Kategorie "Planet" vorliegen, kann nur ein Drittel davon effektiv beobachtet werden, weil es an belastbaren Zeitreihen fehlt.
Zum Nachlesen
- OECE Berlin Centre (27.04.2022): OECD-Länder machen nur langsam Fortschritte bei der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung